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Belastungskopfschmerzen – Wenn die Anstrengung Schmerzen verursacht

Belastungskopfschmerzen treten unmittelbar nach einer körperlichen Aktivität auf. Sie können schmerzhaft sein, sind aber üblicherweise harmlos. Lesen Sie hier, was den Belastungskopfschmerz auslöst und wie Sie ihn behandeln und verhindern können.

Was ist ein Belastungskopfschmerz?

Körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersport, wird häufig zur nicht-medikamentösen Vorbeugung bei Kopfschmerzen empfohlen. Was aber, wenn der Sport diesen erst auslöst? Wenn Ihnen nach dem Joggen, dem Schwimmen oder dem Fahrradfahren plötzlich der Kopf schmerzt, gehören Sie vielleicht zu den ein bis zwölf Prozent der Menschen in der Bevölkerung, die von Belastungskopfschmerzen betroffen sind. Unter den Fachleuten der International Headache Society ist er auch als primärer Anstrengungskopfschmerz bekannt.

Symptome des Belastungskopfschmerzes

Betroffene beschreiben ihn meist als beidseitigen Kopfschmerz mit pochendem, pulsierendem Charakter, der sehr schnell nach dem Sport auftritt. Er kann nur wenige Minuten anhalten, aber auch bis zu zwei Tage. Danach verschwindet er meist so schnell wieder, wie er gekommen ist.

Was sind die Ursachen?

Der Belastungskopfschmerz gehört zu den primären Kopfschmerzerkrankungen, zu denen unter anderem auch die Migräne und der Spannungskopfschmerz zählen. Der Begriff „primär“ bedeutet hierbei, dass die Kopfschmerzen nicht von einer Grunderkrankung ausgelöst werden, sondern „für sich“ auftreten. Der Internationalen Kopfschmerz Gesellschaft zufolge löst vermutlich eine Überdehnung der Venen oder Arterien den Schmerz aus. Bei körperlicher Anstrengung pumpt das Herz das Blut schneller durch den Körper, um die Muskeln besser mit Sauerstoff zu versorgen. Dafür weiten sich die Blutgefäße, was die Beschaffenheit der Gefäßwände verändert. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse haben außerdem gezeigt, dass Patienten mit Belastungskopfschmerzen häufiger eine Klappeninsuffizienz der inneren Jugularvenen aufweisen (Klappen der Venen in der Halsregion schließen nicht vollständig). Sie vermuten, dass der Klappendefekt zu den Kopfschmerzen beiträgt.

Wie werden Belastungskopfschmerzen diagnostiziert?

Plötzliche starke Kopfschmerzen sollten stets ärztlich abgeklärt werden, um eine mögliche Grunderkrankung auszuschließen. Dazu wird der Patient oder die Patienten gründlich untersucht. Kann der Arzt oder die Ärztin den Symptomen keine ernste und behandlungsbedürftige Ursache zuordnen, ist ein Belastungskopfschmerz wahrscheinlich. Die gute Nachricht ist: Ein solcher Kopfschmerz ist zwar unangenehm, aber harmlos.

Wie lassen sich Belastungskopfschmerzen behandeln?

Akute Belastungskopfschmerzen nach dem Sport lassen sich am schnellsten mit Schmerzmitteln in den Griff bekommen. Bei Kopfschmerzen werden vor allem die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Paracetamol empfohlen. Außerdem ist es sinnvoll, das sportliche Training bei Eintreten der Schmerzen sofort zu beenden. Auf diese Weise lässt sich die Dauer der Kopfschmerzen deutlich verkürzen.

Belastungskopfschmerzen vorbeugen

Am besten ist jedoch, Belastungskopfschmerzen vorzubeugen, sodass sie erst gar nicht entstehen. Das heißt nicht, dass Betroffene generell auf Sport und dessen gesundheitlichen Vorteile verzichten sollten. Denn neben den positiven Effekten auf das Herz-Kreislauf-System, den Bewegungsapparat und der Prävention von Übergewicht, Diabetes und Stress, heben vor allem die Ausdauersportarten die Schmerzschwelle an.

Ob Belastungskopfschmerzen auftreten oder nicht, hat also auch viel damit zu tun, wie intensiv Sie trainieren und wie gut Sie an die Anstrengung gewöhnt sind. Reduzieren Sie deshalb das sportliche Niveau zunächst so weit, dass nach dem Sport keine Kopfschmerzen mehr auftreten. Wärmen Sie sich gründlich auf, und verzichten Sie auf Sport bei hohen Temperaturen und in großer Höhe. Achten Sie auf eine gut durchlüftete Kopfbedeckung, um einen Hitzestau zu vermeiden. Wichtig ist, dass Sie sich beim Training nicht überlasten. Wenn Sie die Belastungskopfschmerzen auf diese Weise nicht in den Griff bekommen, kann eine Woche Sportpause sinnvoll sein. Danach fangen Sie langsam wieder mit dem Training an und steigern sich nach und nach. In vielen Fällen kehren die Kopfschmerzen nach dem Sport dann nicht wieder zurück.

Wichtig zu wissen: Kopfschmerzen nach dem Sport müssen nicht unbedingt Belastungskopfschmerzen sein. Schließen Sie deshalb unbedingt auch weitere Ursachen für Kopfschmerzen aus:

  • Dehydration: Manche Menschen reagieren auf Flüssigkeitsmangel mit Kopfschmerzen. Das Risiko einer Dehydration steigt, wenn Sie beim Sport viel schwitzen und zu wenig trinken. Das lässt sich durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Trainings vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Erwachsenen, täglich 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bei großer Hitze oder sportlichen Aktivitäten können ein halber bis ein Liter Wasser pro Sportstunde zusätzlich nötig sein. Ideale Durstlöscher und Flüssigkeitslieferanten sind Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees oder Saftschorlen aus drei Teilen Wasser und einem Teil Saft.
  • Verspannungen: Nicht korrekt ausgeführte Übungen an Fitnessgeräten oder falsche Bewegungsabläufe können die Muskulatur verspannen, anstatt sie zu lockern. Wärmen Sie sich deshalb vor dem Sport gut auf und führen Sie alle Bewegungen sauber und korrekt durch.
  • Trigger: Für manche Migränepatienten sind Sportarten mit schnellen, wechselnden und ruckartigen Bewegungsabläufen Trigger (Auslöser), die eine Migräneattacke auslösen können. Sanfte, aerobe Ausdauersportarten, bei denen dem Körper stets genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, sind in diesen Fällen besser geeignet.

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