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Was bei hormonellen Kopfschmerzen hilft

Hormonelle Kopfschmerzen treten immer dann auf, wenn der Östrogenspiegel sinkt. Vor allem Frauen im gebärfähigen Alter leiden darunter. Lesen Sie hier, was dagegen hilft und wie Sie hormonellen Kopfschmerzen vorbeugen können.

Was sind hormonelle Kopfschmerzen?

Die Kopfschmerz-Verteilung ist ungerecht: Frauen leiden dreimal häufiger daran als Männer. Manche Frauen werden besonders oft zum Zeitpunkt der Menstruation damit geplagt, oder beim Eintritt in die Wechseljahre. Diese Form von Kopfschmerzen verstärkt sich bei körperlicher Anstrengung und wird meist als abrupt beginnend, pulsierend und halbseitig auftretend beschrieben. Oft treten gleichzeitig Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit auf, die sich jedoch bei Dunkelheit und Ruhe bessern. Umgekehrt nimmt die Häufigkeit der Attacken in vielen Fällen in der Schwangerschaft ab, auch nach der Menopause werden sie seltener.

Bei solchen Kopfschmerzen handelt es sich um Migräne, die zyklusabhängig auftritt. Die Schmerzen entstehen, wenn der Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen im Blut abfällt. Forscher und Forscherinnen der Charité in Berlin haben herausgefunden, welche Mechanismen dabei ablaufen. In einer Untersuchung mit 180 Frauen zeigte sich: Migräne-Patientinnen schütten größere Mengen des Entzündungsbotenstoffs CGRP im Gehirn aus, wenn der Östrogenspiegel zu Beginn der Periode sinkt, als die migränefreien Probandinnen. CGRP steht hierbei für Calcitonin Gene-Related Peptide, eine körpereigene Substanz, die auch bei Migräne vermehrt ausgeschüttet wird und die Blutgefäße im Gehirn erweitert. Die Forscher und Forscherinnen vermuten, dass die vom CGRP verursachte Entzündungsreaktion einer der Gründe für die starken Kopfschmerzen bei Migräne sein könnte.

Häufigkeit von hormonellen Kopfschmerzen

Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. geht davon aus, dass sieben Prozent aller Migräne-Patientinnen an einer sogenannten menstruellen Migräne leiden. Meistens handelt es sich dabei um eine Migräne ohne Aura, also ohne vorausgehende neurologische Symptome, wie Sehstörungen oder Taubheitsgefühle im Gesicht.

Wie lassen sich akute hormonelle Kopfschmerzen behandeln?

Der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. zufolge gibt es zwischen der Behandlung von hormonellen Kopfschmerzen und der einer gewöhnlichen Migräne praktisch keine Unterschiede.

Hormonelle Kopfschmerzen sind allerdings oft länger und intensiver als eine gewöhnliche Migräne. Betroffene benötigen bei akuten Attacken während der Menstruation deshalb oft besonders schnell wirkende Schmerzmittel. Die aktuelle Leitlinie zur Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne empfiehlt Triptane als Mittel der ersten Wahl zur Akuttherapie.

Gegen Übelkeit und Erbrechen empfiehlt die Leitlinie Medikamente, die als Wirkstoff Metoclopramid oder Domperidon enthalten. Die beiden sogenannten Antiemetika bessern nicht nur die Begleitsymptome von hormonellen Kopfschmerzen, sondern regen auch die Peristaltik des Magen-Darm-Traktes an. Dies kann die nachfolgende Aufnahme des Schmerzmittels erleichtern.

Hormonellen Kopfschmerzen vorbeugen

Eine wichtige Säule in der Behandlung von hormonellen Kopfschmerzen ist die vorbeugende Behandlung. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf wirksame Medikamente an.

Medikamentöse Prophylaxe von hormonellen Kopfschmerzen

Die aktuelle Leitlinie zur Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne empfiehlt medikamentös vorzubeugen. Dabei sollten Frauen mit einem regelmäßigen Zyklus zwei Tage vor dem erwarteten Einsetzen der Migräne mit der Einnahme von Schmerzmitteln mit langanhaltender Wirkung (zum Beispiel Naproxen) oder eines Triptans beginnen. Die Einnahme sollten sie über den Zeitraum der Menstruation, also insgesamt sechs bis sieben Tage, fortführen.

Pille gegen hormonelle Kopfschmerzen

Die früher empfohlene Vorgehensweise, den sinkenden Östrogenspiegel mit einer Injektion auszugleichen, empfiehlt die Leitlinie nicht mehr. Man weiß heute, dass die Östrogenspritze den hormonellen Kopfschmerz nicht verhindert, sondern lediglich auf die Zeit nach dem Absetzen des Östrogens verschiebt. Alternativ wird heute die dauerhafte Einnahme der Pille als vorbeugende Maßnahme in Betracht gezogen. Die Idee dahinter ist, die Zahl der Zyklen und die dadurch getriggerten Migräneattacken zu reduzieren. Da die Pilleneinnahme allerdings mit Nebenwirkungen verbunden ist, sollte über Vor- und Nachteile dieser Behandlung mit dem behandelnden Frauenarzt oder der behandelnden Frauenärztin gesprochen werden.

Alternative Heilverfahren bei hormonellen Kopfschmerzen

Die Leitlinie zur Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne empfiehlt auch die traditionelle chinesische Akupunktur in der Behandlung und als Prophylaxe bei hormonellen Kopfschmerzen. Auch Ausdauersport hat sich zur Vorbeugung bewährt. Außerdem zeigen folgende Maßnahmen hohe Erfolgsquoten auf:

  • Biofeedback (Therapiemethode, die Körperfunktionen bewusst wahrnehmbar macht)
  • Entspannung
  • Kognitive Verhaltenstherapie
  • Verhaltenstherapie

Folgende alternative Heilmethoden empfiehlt die Leitlinie aufgrund fehlender Wirksamkeitsnachweise oder Qualitätsstandards allerdings nicht (Auswahl):

  • Homöopathie
  • Piercings
  • Internetbasierte Angebote
  • Smartphone-Apps
  • Fußzonenreflexmassage

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