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Asthma im Alltag: Tipps zur Asthmakontrolle

Asthma ist eine chronische Erkrankung, das heißt, sie ist nicht heilbar. Ihre Symptome lassen sich aber in den Griff bekommen. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie Asthma therapiert wird und welche Maßnahmen Sie selbst ergreifen können.

Wie wird Asthma behandelt?

Asthma ist nicht heilbar. Bei der Behandlung geht es vielmehr darum, die Erkrankung mit der geringstmöglichen Menge an Medikamenten so in den Griff zu bekommen, dass keine Symptome mehr auftreten („kontrolliertes Asthma“). Ansonsten liegt ein „teilweise kontrolliertes“ beziehungsweise ein „unkontrolliertes Asthma“ vor. Die Nationale Versorgungsleitlinie sieht bei Asthma eine medikamentöse Stufentherapie vor, bei der die Medikamente, abhängig vom Grad der Asthmakontrolle, auf eine Stufe eingeordnet und bei Bedarf angepasst werden.

Medikamentöse Stufentherapie von Asthma bei Erwachsenen

Stufe 1: Rasch wirksames Bedarfstherapeutikum

Stufe 2: Langzeittherapeutikum (niedrigdosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 3: 2 Langzeittherapeutika (niedrigdosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 4: 2 oder mehr Langzeittherapeutika (mitteldosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 5: 2 oder mehr Langzeittherapeutika (hochdosiert) plus individuelle Antikörper

Medikamentöse Stufentherapie von Asthma bei Kindern

Stufe 1: Rasch wirksames Bedarfstherapeutikum

Stufe 2: Langzeittherapeutikum (niedrigdosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 3: Langzeittherapeutikum (mitteldosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 4: 2 Langzeittherapeutika (mitteldosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 5: 2 oder mehr Langzeittherapeutika (hochdosiert) plus Bedarfstherapeutikum

Stufe 6: Individuelle Antikörper zusätzlich zu Stufe 5

Was bedeutet kontrolliertes Asthma?

Kontrolliertes Asthma bedeutet, dass Sie durch gezielten Einsatz von Medikamenten Ihr Asthma soweit kontrollieren können, dass Sie im besten Fall keine Symptome haben. Die Asthmakontrolle wird in drei Stufen eingeteilt: kontrolliertes Asthma, teilweise kontrolliertes Asthma und nicht kontrolliertes Asthma. Wir haben für Sie die drei Stufen zusammengefasst und erklären Ihnen die Fachbegriffe.

Kontrolliertes Asthma

Beim kontrollierten Asthma werden folgende Kriterien erfüllt:

  • Keine Symptome tagsüber, oder die Symptome treten weniger als an zwei Tagen pro Woche auf
  • Kein nächtliches Aufwachen
  • Keine Einschränkungen im täglichen Leben
  • Kein Einsatz von Relievern oder nur weniger als zweimal pro Woche
  • PEV liegt über 80
  • Weniger als eine Asthmaexazerbation pro Jahr
Teilweise kontrolliertes Asthma
  • Symptome treten tagsüber an mehr als an zwei Tagen pro Woche auf
  • Nächtliches Aufwachen ein- bis dreimal pro Woche
  • Mäßige Einschränkungen im täglichen Leben
  • Einsatz von Relievern mehr als zweimal pro Woche
  • PEV liegt zwischen 60 und 80
  • Mehr als zwei Asthmaexazerbationen pro Jahr
Nicht kontrolliertes Asthma
  • Symptome treten mehrmals pro Tag auf
  • Nächtliches Aufwachen mehr als viermal pro Woche
  • Starke Einschränkungen im täglichen Leben
  • Einsatz von Relievern mehrmals pro Tag
  • PEV liegt unter 60
  • Mehr als zwei Asthmaexazerbationen pro Jahr
Erklärung von Fachbegriffen bei Asthma
  • Reliever Therapie: Reliever sind die Medikamente, beispielsweise Ihr Asthmaspray, die im Bedarfsfall eingesetzt werden (relieve engl. für erleichtern).
  • Peak Exspiratory Flow (PEV): Der PEV ist ein Wert aus dem Lungenfunktionstest. Er gibt den maximalen Atemstrom beim Ausatmen an. Einige Asthmabetroffene messen einen ähnlichen Wert selbst mithilfe eines Peak-Flow-Meters.
  • FEV1: Bezeichnet die Menge an Luft, die Sie innerhalb von einer Sekunde gezielt ausatmen können. Es steht für forciertes expiratorisches Volumen.
  • Asthmaexazerbation: Die Symptome verschlechtern sich , wobei die Verschlechterung der Symptome über mindestens zwei Tage anhält.

Gibt es neben der medikamentösen Behandlung andere Möglichkeiten zur Asthmatherapie?

Ein kontrolliertes Asthma geht nicht nur mit wenigen Symptomen, sondern vor allem mit einer hohen Lebensqualität und körperlichen Leistungsfähigkeit einher. Die Nationale Versorgungsleitlinie empfiehlt deshalb, die medikamentöse Therapie mit anderen Maßnahmen zu ergänzen. Das Erlernen von Selbsthilfetechniken etwa ist wichtig, um bei akuter Atemnot schnell und richtig reagieren zu können. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin an, was Sie selbst für ein gutes Asthmamanagement tun können.

Nicht-medikamentöse Asthmatherapie

  • Schulungen zum Verständnis der Erkrankung, zur Dokumentation von Symptomen, zum richtigen Umgang mit Medikamenten und Inhalationstechniken
  • Erlernen von Selbsthilfemaßnahmen bei akuten Asthmaanfällen, zum Beispiel von erleichternden Körperhaltungen, Atem- und Entspannungstechniken
  • Sport, vor allem angepassten Ausdauersport
  • Atemphysiotherapie
  • Tabakentwöhnung
  • Anpassen der psychosozialen Situation, zum Beispiel Vermeiden von belastenden Situationen oder Stress
  • Gewichtsreduktion bei Adipositas und Übergewicht
  • Verminderung des Kontaktes zu Allergenen, zum Beispiel Haustieren oder Hausstaubmilben
  • Regulierung des Innenraumklimas durch höhere Luftfeuchtigkeit 
  • Verminderung von Luftschadstoffen, zum Beispiel Rauch, Staub oder Schimmelpilzsporen
  • Thermoplastie, bei der die Atemwegsmuskulatur von Patienten mit nicht-kontrolliertem schwerem Asthma lokal mit Hitze behandelt wird
  • Smartphone- oder Tablet-Apps als digitale Helfer - zum Beispiel zur Einnahme von Medikamenten

Kann man mit Asthma Sport treiben?

Mit Asthma können Sie nicht nur Sport treiben, Sie sollten es sogar. Am besten geeignet sind Sportarten mit einer gleichmäßigen Belastung, wie beispielsweise Ausdauersportarten. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Joggen,
  • Walken,
  • Schwimmen (gechlortes Wasser kann die Atemwege reizen),
  • Fahrradfahren oder
  • Inline-Skaten.

Asthma - Tipps für den Alltag

Am besten können Sie sich selbst helfen, wenn Sie Ihr Asthma möglichst gut kennen. Sehr hilfreich ist dabei ein Asthma-Protokoll. In diesem protokollieren Sie Ihren Peak Flow, Ihre Symptome, mögliche Ursachen eines Asthmaanfalls sowie Bedarfs- und Dauermedikamente.

  • Lernen Sie Ihre Krankheit bestmöglich kennen. Je mehr Sie wissen, desto besser können Sie damit umgehen. Führen Sie dazu ein Asthmatagebuch.
  • Haben Sie Allergene im Blick. Apps informieren beispielsweise über Pollenflug oder auch über die generelle Luftqualität. Sofern „Ihre“ Pollen fliegen, sollten Sie auf Sport draußen verzichten. Sofern Sie Allergenen ausgesetzt waren, hilft es, sich zu waschen. Besonders wer das Haar lang trägt, sollte es waschen, um möglichst viele Pollen loszuwerden.
  • Ihren Urlaub können Sie in Regionen mit sogenanntem Reizklima planen. Das soll das Immunsystem stärken. In Deutschland zählen dazu Nord- und Ostsee, aber auch Mittel- und Hochgebirge.
  • Sofern Sie rauchen, hören Sie auf damit. Ganz besonders wichtig ist eine nikotinfreie Umgebung für Kinder.
  • Nehmen Sie regelmäßig Ihre verordneten Medikamente ein.

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