Panikattacken erkennen und vermeiden

Eine Frau im Wald fühlt ihren Herzschlag

Gibt es Sofortmaßnahmen gegen Panikattacken?

Einer Panik- oder Angstattacke sind Sie nicht hilflos ausgeliefert. Sie können selbst einiges tun, um im Fall der Fälle die Kontrolle zu behalten.

  • Wenn Sie bemerken, dass eine Panikattacke beginnt, konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung: Atmen Sie langsam und bewusst durch die Nase ein und durch den Mund aus. Wenn Sie es schaffen, Ihre Atmung zu beruhigen, beruhigt sich auch Ihr Herzschlag und Sie gewinnen das Gefühl der Kontrolle zurück. Wenn Sie zu schnell ein- und ausatmen, kann es helfen, in eine kleine Tüte zu atmen. So atmen Sie vermehrt Kohlenstoffdioxid ein und Ihre Atemfrequenz sinkt.

  • Machen Sie sich bewusst, dass Sie eine Panikattacke erleiden. Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Körper auf Stress reagiert. Sie empfinden stärkste Angst. Versuchen Sie, sich dennoch klarzumachen, dass Sie nicht in einer lebensbedrohlichen Situation sind. Ihr Herzrasen und die schnelle Atmung sind Symptome Ihrer Angst, die Sie kontrollieren können.

  • Wenn Sie merken, dass eine Panikattacke in Ihnen aufkommt, versuchen Sie, sich zu entspannen. Eine hilfreiche Methode kann die progressive Muskelrelaxation sein. Genauso kann aber auch die oben beschriebene Atemübung helfen.

  • Wenn Ihre Panikattacke durch eine Menschenmenge ausgelöst wird, verlassen Sie diese. Gleiches gilt beispielsweise für Aufzüge. Wenn Sie in einem Flugzeug sind, verständigen Sie das Bordpersonal, es ist für solche Fälle geschult.

Wie wird eine Panikstörung erkannt?

Besteht der Verdacht auf eine Panikstörung, müssen zunächst mögliche körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Wenn Sie den Verdacht haben, unter Panikattacken zu leiden, sollten Sie zunächst Ihre hausärztliche Praxis aufsuchen. Dann können eine Weiterversorgung, Diagnostik und Therapie durch Fachärztinnen und -ärzte erfolgen. Sind körperliche Ursachen ausgeschlossen, wird zunächst ein ausführliches Gespräch geführt, das sich beispielsweise an standardisierten Fragebögen orientieren kann. Das hilft bei der exakten Diagnosestellung.

Wie wird eine Panikstörung therapiert?

Eine Panikstörung wird mit einer kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) behandelt. Diese kann in Gruppen oder alleine stattfinden. Mittlerweile gibt es auch Therapieangebote via Internet, die zum Einsatz kommen können, wenn noch kein Therapieplatz vorhanden ist. Die KVT ist eine Form der Psychotherapie. Ihr Ziel ist es, falsche und belastende Situationen und Überzeugungen zu erkennen und diese zu verändern. Wenn Sie den Verdacht haben, regelmäßig (mindestens einmal pro Monat) an einer Panikattacke zu leiden, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Unbehandelt verstärken sich Panikattacken und können häufiger auftreten. Ungefähr 80 Prozent aller von einer Panikstörung Betroffenen können geheilt werden und nach der Behandlung ein Leben ohne Panikattacken führen.

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