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Herzmuskelentzündung – Ursachen und Behandlung

Bei einer Herzmuskelentzündung haben sich die Zellen des Herzmuskels entzündet. In Europa wird sie am häufigsten durch eine Virusinfektion verursacht und steht dann in zeitlichem Zusammenhang zu einer Infektion der oberen Atemwege.

Was ist eine Herzmuskelentzündung?

Müdigkeit, Gliederschmerzen, Fieber, Husten und Schnupfen – die Symptome einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) sind meist wage und unspezifisch. Etwas charakteristischer werden sie unter Belastung: Dann bemerken Betroffene, dass ihr Herz deutlich schneller schlägt, sie außer Atem sind und schneller erschöpft.    

In den westlichen Industrieländern wird eine Herzmuskelentzündung vor allem durch Viren verursacht, zum Beispiel Erkältungs-, Grippe-, Herpes-, Masern- oder Hepatitis-C-Viren. Diese können sich im Herzmuskel ansiedeln, wenn das Immunsystem sie nicht ausreichend bekämpfen konnte. Aus diesem Grund warnt die Deutsche Herzstiftung ausdrücklich davor, während einer Erkältung Sport zu treiben: Dann ist der Körper ohnehin stark gefordert, denn die Immunabwehr läuft auf Hochtouren. Zusätzliche sportliche Anstrengung bringt den Körper aber in die Situation, priorisieren zu müssen und der Bekämpfung des Infekts einen geringeren Stellenwert einzuräumen, als er müsste. Im schlimmsten Fall breiten sich die Erreger dann im Körper weiter aus und vernarben das Herzgewebe. 

Eine Herzmuskelentzündung ist die häufigste Ursache für eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz), vor allem bei jungen Menschen und Sportlern. Dann ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut in den Körper zu pumpen und ihn ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Das macht sich vor allem bei körperlichen Belastungen bemerkbar, wenn ein höherer Sauerstoffbedarf entsteht. Im schlimmsten Fall kann eine Herzmuskelentzündung zum plötzlichen Herzstillstand führen. 

Grundsätzlich kann jeder Krankheitserreger den Herzmuskel befallen, also auch Parasiten, Pilze oder Bakterien. Daneben gibt es auch nicht infektiöse Auslöser für eine Herzmuskelentzündung:

  • Alkohol
  • Medikamente
  • Impfungen
  • Drogen und
  • radioaktive Strahlen
  • Grippeimpfungen mit einem mRNA-Wirkstoff

Wie wird eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert?

Die meisten akuten Herzmuskelentzündungen heilen ohne bleibende Schäden aus. Unbehandelt können sie jedoch zu einer dauerhaften Herzschwäche führen. Lassen Sie sich daher untersuchen, wenn ein Infekt so gar nicht abheilen möchte. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie gründlich untersuchen, um eine Herzmuskelentzündung zu diagnostizieren oder sicher auszuschließen. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Die Diagnose einer Herzmuskelentzündung ist eine große Herausforderung, da die Symptome sehr unterschiedlich sein können und denen vieler anderer (Herz-) Erkrankungen ähneln. Einzelne Tests sind daher nicht aussagekräftig, sondern bilden erst in Kombination eine sichere Diagnose. Unterstützen Sie Ihren Arzt dabei, indem Sie ihn auf zeitliche Zusammenhänge zwischen Symptomen und vergangenen Infekten hinweisen. 

  • Ausführliche Anamnese zur Krankengeschichte, zum Lebensstil etc.
  • Blutuntersuchung, zum Beispiel auf Troponin
  • Blutdruckmessung
  • Elektrokardiogramm (EKG) in Ruhe, Aktivität oder über 24 Stunden
  • Bildgebende Verfahren, vor allem mithilfe der Echokardiografie (Herz-Ultraschall)
  • Herzkatheter-Untersuchung

Eine hohe Aussagekraft hat die Echokardiografie, die ein Ultraschallbild des Herzens erzeugt. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Pumpleistung des Herzens beurteilen, die bei einer Herzmuskelentzündung eingeschränkt sein kann. Nicht zuletzt hilft die Echokardiografie, andere Erkrankungen des Herzens auszuschließen.

Wie wird eine Herzmuskelentzündung behandelt?

Eine Herzmuskelentzündung muss nicht in jedem Fall behandelt werden. Eine Regel gilt allerdings immer: Am wichtigsten ist, sich in der akuten Phase einer Herzmuskelentzündung strikt zu schonen. Die Deutsche Herzstiftung rät Patienten, in dieser Zeit im Bett zu bleiben und anschließend sechs Monate lang noch konsequent auf Sport zu verzichten. Dazu gehört auch, anstrengende Tätigkeiten im Beruf oder privat zu meiden und nach Möglichkeit sogar den Aufzug anstelle der Treppen zu verwenden.

Daneben gibt es Medikamente, die Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei einer Herzmuskelentzündung verschreiben kann. Dies wird in Erwägung gezogen, wenn der Herzmuskel irreparabel geschädigt ist. Meist erfolgt die Behandlung symptomorientiert; Ärzte orientieren sich bei der Auswahl geeigneter Medikamente an den Behandlungsmöglichkeiten anderer Herzerkrankungen. So können Antiarrhythmika den Herzrhythmus normalisieren, Betablocker oder Kalziumantagonisten die Herzfrequenz senken und so den Herzschlag verlangsamen.

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