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Was ist eine diabetische Ketoazidose?

Im Falle einer Diabetes-Erkrankung ist die Ausschüttung des Hormons Insulin gestört. Dieses ist verantwortlich für den Transport von Zucker (Glucose) in die Zellen, wo dieser zur Energiegewinnung benötigt wird. Ist der Blutzuckerspiegel aufgrund von mangelndem Insulin zu hoch, kann dies gesundheitliche Folgen haben. Dazu zählt auch die diabetische Ketoazidose. Was damit einhergeht, erfahren Sie hier.

Was tun bei einer diabetischen Ketoazidose?

Eine diabetische Ketoazidose ist eine Komplikation der Diabetes-Erkrankung. Diese tritt am häufigsten bei Patienten und Patientinnen mit Typ-1-Diabetes auf. Ursächlich ist ein zu niedriger Insulinspiegel im Blut, der nicht ausreicht, um die grundlegenden Funktionen des Stoffwechsels aufrechtzuerhalten. Die Folge: Es kommt zu einer Entgleisung des Stoffwechsels – denn der Zucker kommt nicht dort an, wo er üblicherweise als Energielieferant gebraucht wird. Aus diesem Grund greift der Körper auf vorhandene Fette und Eiweiße zurück. Deren Verstoffwechslung bringt saure Abbauprodukte hervor, unter anderem sogenannte Ketonkörper. Der Begriff „Ketoazidose“ leitet sich also aus genau diesem Sachverhalt ab und beschreibt eine Übersäuerung des Stoffwechsels.

Woran erkennen Sie eine diabetische Ketoazidose?

Symptome: Darauf sollten Sie achten

Es gibt verschiedene Symptome, die mit einer Entgleisung des Stoffwechsels einhergehen können. Dazu gehören:

  • Übelkeit und Erbrechen (oft Hauptmerkmale)
  • Bauchschmerzen: Diese können sehr stark und druckempfindlich sein und sollten daher unbedingt untersucht werden, um eine Fehldiagnose zu vermeiden.
  • Atembeschwerden: Es kann zu Kurzatmigkeit oder Atemnot kommen. In Folge der Übersäuerung können sich auch ein fruchtiger Acetongeruch im Atem sowie eine sogenannte Kussmaul-Atmung einstellen. Diese ist gekennzeichnet durch besonders tiefe, rhythmische und pausenlose Atemzüge. 
  • starkes Durstgefühl und erhöhte Urinausscheidung
  • Müdigkeit, Benommenheit
  • Fieber kann auf eine bestehende Infektion hinweisen.

Darüber hinaus gibt es weitere körperliche Befunde, die untersucht werden sollten.

Körperliche Befunde

Der Mangel an Insulin verursacht einen hohen Blutzuckerspiegel. Man spricht dann auch von einer Hyperglykämie. Diese kann verschiedene Folgen haben:

  • Sie scheiden Zucker mit dem Urin aus, auch bezeichnet als „Glucosurie“.
  • Mangel an Flüssigkeit im Körper („Volumenmangel“)
  • Tachykardie: Ihr Herz schlägt schneller als üblich.

Der Volumenmangel kann in Kombination mit einer Ausdehnung Ihrer Blutgefäße zu einem Abfall des Blutdrucks führen. Ist die diabetische Ketoazidose bereits einige Zeit fortgeschritten, ist es möglich, dass Sie unter Lethargie (Bewusstseinsstörungen wie Müdigkeit und einer erhöhten Reizschwelle gegenüber Umwelteinflüssen) leiden. Zudem können weitere Störungen des Nervensystems auftreten. Wird die Therapie nicht rechtzeitig eingeleitet, kann die Krankheit bis zum Koma oder Tod fortschreiten. Auch Hirnödeme, also Ansammlungen von Flüssigkeit im Gehirn, sind möglich. Wichtig ist also, mögliche andere Ursachen für die bestehenden Beschwerden auszuschließen und sich rechtzeitig einer ausführlichen ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Auf diesem Wege werden derart ernste Komplikationen frühestmöglich erkannt oder bestenfalls verhindert. Das gilt auch für vorherrschende Infektionen, die unter Umständen ebenfalls das Potenzial haben, eine Ketoazidose auszulösen.                                                                                                       

Eine weitere Ursache kann eine unangemessene Gabe von Insulin sein, wenn eine Essstörung, eine psychische Erkrankung oder aber eine instabile psychosoziale Umgebung besteht. 

Diagnose

Wichtig ist, dass die Diagnosestellung möglichst frühzeitig erfolgt. Denn nur so kann die notwendige Therapie eingeleitet werden. Dazu wird den Betroffenen Blut abgenommen und auf verschiedene Marker untersucht. Typisch sind hohe Blutzuckerwerte mit über 250 mg/dl. Doch Vorsicht: Ein hoher Blutzuckerspiegel allein ermöglicht keine sichere Diagnose. Auch der pH-Wert wird beispielsweise im Blut bestimmt, um das Ausmaß der Übersäuerung einzuschätzen. Zusätzlich gilt es, die Nierenfunktion und eine mögliche Medikamenteneinnahme zu überprüfen. Diese nehmen unter Umständen ebenfalls Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.

Behandlungsmöglichkeiten: Das können Sie tun

Suchen Sie bei den genannten Symptomen unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auf. Damit er oder sie eine Behandlung einleiten kann, muss zunächst die Diagnose mithilfe der Laborergebnisse gesichert sein. Je nach Ergebnis kann in akuten Fällen auch eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus erforderlich sein. Anschließend wird die Therapie mit der Gabe von Flüssigkeit und Insulin begonnen.

Parallel wird der Ursache für die Stoffwechselentgleisung auf den Grund gegangen. Gegebenenfalls sind dazu weitere Untersuchungen nötig.

Während der weiteren Behandlung ist es wichtig, den Blutzucker und Blutdruck, den Puls, die Atmung, das Bewusstsein sowie die Flüssigkeitsbilanz in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Falls nötig, ist auch eine zusätzliche Gabe von Mineralstoffen möglich. Diese Maßnahmen werden fortgesetzt, bis der Gesundheitszustand wieder stabil ist. Das Ziel ist es, einen Blutzuckerspiegel von etwa 150–200 mg/dl zu erreichen. Sobald Sie langsam zu Ihrer gewohnten Nahrungsaufnahme zurückkehren, wird die Insulintherapie individuell angepasst.

Prognose: Wie sind die Heilungschancen?

Auch wenn ernste Komplikationen möglich sind, liegt die Gesamtsterblichkeitsrate für die diabetische Ketoazidose bei unter einem Prozent. Bei Menschen mit anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen oder älteren Personen kann sie etwas höher ausfallen. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, sodass es zu einem Schock oder Koma gekommen ist, verschlechtern sich die Prognosen. Warnzeichen sind: Herz-Kreislauf-Versagen, Infektionen oder zu niedrige Kaliumspiegel im Blut. Diese gehören zu den wichtigsten Todesursachen.

Wichtig ist: Gehen Sie bei bedenklichen Symptomen oder bekannten Risikofaktoren zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin und lassen Sie Ihre Beschwerden überprüfen. Auf diese Weise können mögliche Behandlungsschritte frühzeitig eingeleitet werden. So vermeiden Sie weitere gesundheitliche Folgen und beschleunigen die Genesung.

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