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Warum Krebsvorsorge so wichtig ist und welche Untersuchungen gibt es?

Bei Krebs gilt: je früher man ihn entdeckt, desto besser sind die Heilungschancen. Die unterschiedlichen Krebsarten treten in jeweils unterschiedlichen Lebensaltern am häufigsten auf. Daraus resultieren auch die unterschiedlichen Altersempfehlungen zur Krebsvorsorge. Lesen Sie, welche Untersuchungen ab welchem Alter empfohlen werden.

Was unterscheidet die Krebsfrüherkennung von der Krebsvorsorge?

Umgangssprachlich werden die Begriffe „Krebsfrüherkennung“ und „Krebsvorsorge“ meist identisch verwendet. Es sind Maßnahmen, um bösartige Gewebeveränderungen zu einem Zeitpunkt zu entdecken, an dem sie normalerweise unentdeckt blieben, weil sie sich noch nicht von selbst durch Schmerzen oder andere Beschwerden bemerkbar gemacht haben. Die Fachgesellschaften hingegen verstehen unter „Krebsvorsorge“ meist etwas anderes: nämlich, Krebsvorstufen zu erkennen. Dann ist ein Gewebe erst dabei, sich zu verändern, aber noch nicht bösartig. Indem man solche Vorstufen entfernt, bricht erst gar kein Krebs aus. Umsetzen lässt sich eine solche Krebsvorsorge aber nur bei wenigen Krebsarten. Zu ihnen zählen beispielsweise Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs.

Angebote zur Krebsfrüherkennung für Frauen

Für Frauen werden folgende Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung von Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs empfohlen:

Früherkennungsuntersuchung von Gebärmutterhalskrebs

  • Ab 20 Jahren: Untersuchung des äußeren und inneren Genitals (jährlich)
  • Von 20 bis 34 Jahren: Abstrich von Gebärmuttermund und –hals (jährlich)
  • Ab 35 Jahren: Test auf humane Papillomviren (HPV) in Kombination mit einem Pap-Abstrich (alle drei Jahre)

Bei der Früherkennungsuntersuchung wird die Ärztin oder der Arzt die Scheide äußerlich betrachten und Muttermund, Gebärmutter, Gebärmutterhals und Eierstöcke vorsichtig mit den Fingern abtasten. Außerdem wird mit einem feinen Pinselchen ein Abstrich von der Gebärmutterschleimhaut entnommen. Dessen anschließende Untersuchung im Labor macht mögliche Zellveränderungen sichtbar.

Früherkennungsuntersuchung von Brustkrebs

  • Ab 30 Jahren: Abtasten der Brüste und Achselhöhlen mit Anleitung zur Selbstuntersuchung (jährlich)
  • Ab 50 bis 69 Jahre: Mammografie (alle zwei Jahre)

Die Früherkennung von Brustkrebs wird üblicherweise beim gleichen gynäkologischen Termin durchgeführt, bei dem auch die Früherkennungsuntersuchung von Gebärmutterhalskrebs stattfindet. Dazu wird auf äußerliche Unregelmäßigkeiten wie Dellen, Beulen oder Absonderungen der Brustwarze geachtet. Die Brust wird vorsichtig abgetastet, um mögliche Verhärtungen aufzuspüren und sie werden angeleitet, wie Sie dies selbst tun können. Außerdem kontrolliert werden die Lymphknoten in den Achselhöhlen, um Vergrößerungen, Verhärtungen oder Knoten zu bemerken. Im 50. Lebensjahr findet bei Frauen das erste Mammografie-Screening statt. Jetzt ist das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, besonders hoch. Außerdem hat die Dichte des Brustgewebes bereits abgenommen, so dass die Röntgenstrahlen einen möglichen Tumor besser sichtbar machen können. Individueller gestaltet sich die Krebsvorsorge bei Patientinnen, deren weibliche Blutsverwandte vor ihrem 50. Lebensjahr an Brustkrebs erkannt sind. Sollten Sie zu dieser Gruppe gehören, ist es sehr wichtig mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Gynäkologin über mögliche weitere Untersuchungen zu sprechen.

Angebote zur Krebsfrüherkennung für Männer

Für Männer werden folgende Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung von Prostatakrebs empfohlen:

Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs

  • Ab 45 Jahren: Abtasten der Prostata vom Enddarm aus, Untersuchung des äußeren Genitals und Abtasten der Lymphknoten in der Leiste (jährlich)

Bei der Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs betrachtet der Arzt die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste äußerlich und tastet sie ab. Zusätzlich tastet er die Prostata vom Enddarm aus ab.

Angebote zur Krebsfrüherkennung für Frauen und Männer

Für Männer und Frauen werden Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung von Darmkrebs und Hautkrebs empfohlen:

Früherkennungsuntersuchung von Darmkrebs

Die Darmkrebsvorsorge ist unglaublich wichtig, denn bei ihr wird nicht nur Krebs erkannt, sondern schon Krebsvorstufen entfernt und somit Krebs verhindert.

  • Ab 50 bis 54 Jahren (jährlich), ab 55 Jahre (alle zwei Jahre): Test auf verborgenes Blut im Stuhl
  • Ab 50 (Männer) beziehungsweise 55 Jahren (Frauen): Darmspiegelung, Wiederholung nach mindestens zehn Jahren

Vorstufen von Krebs, sogenannte Adenome, können in sehr kleinen Mengen in den Darm bluten. Aufgespürt werden diese winzigen Blutmengen durch einen iFOBT (immunologischer fäkaler Okkultbluttest). Dieser Test kann sogar von zu Hause aus erledigt werden: Dazu werden Stuhlproben an drei aufeinander folgenden Tagen auf einen Teststreifen aufgebracht und per Post an den Arzt oder direkt an das zuständige Labor geschickt. Das Ergebnis liegt innerhalb von ein bis zwei Wochen vor. Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) führt der behandelnde Arzt ein biegsames, schlauchförmiges Gerät durch den After in den Darm ein. So kann er die Darmschleimhaut direkt betrachten und gegebenenfalls auch Krebsvorstufen direkt entfernen. Der Vorteil ist hier, dass Adenome bereits dann entdeckt werden, bevor sie beginnen zu bluten und durch einen iFOBT sichtbar werden. Die Darmspiegelung ist die wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Wer sie trotzdem ablehnt, kann sich alle zwei Jahre für einen Hämoccult-Test entscheiden.

Früherkennungsuntersuchung von Hautkrebs

  • Ab 35 Jahren: alle zwei Jahre Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion des gesamten Körpers einschließlich des behaarten Kopfes

Hautkrebs kann überall entstehen, nicht nur an Stellen, die der Sonne ausgesetzt sind. Deswegen schaut sich der Hautarzt beim Hautkrebs-Screening die gesamte Körperoberfläche gründlich an. Auf dem Prüfstand stehen Kopfhaut, Ohren, Füße und Analregion ebenso wie Arme, Beine und Rücken. Frauen sollten zur Untersuchung auf Make-up und Nagellack verzichten, da vor allem der helle Hautkrebs darunter kaum zu entdecken wäre. Der Arzt benötigt lediglich eine helle Lampe und sein geschultes Auge. Die gesamte Untersuchung ist nach ungefähr einer Viertelstunde abgeschlossen.

Kann man sich gegen Krebs impfen lassen?

Gegen Krebsarten, bei deren Entstehung Infektionen eine Rolle spielen, sind bereits Impfungen möglich. Gebärmutterhalskrebs beispielsweise wird fast immer durch humane Papillomviren (HPV) ausgelöst, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die Ständige Impfkommission empfiehlt deshalb Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren eine Impfung gegen die Typen 16 und 18.

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