Was hilft wirklich gegen Falten?

Hyaluronsäure, Vitamine und Co.

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Lachende Frau mit roten Locken

Alles, was Sie über Falten wissen müssen

Ob Krähenfüße, Zornesfalten oder ausgeprägte Nasenlippenfurchen – mit den Jahren hinterlässt das Leben seine Spuren im Gesicht. Doch warum altert unsere Haut? Ab wann beginnt der Prozess und lässt er sich aufhalten oder zumindest verlangsamen? Hier erfahren Sie, welche Faktoren die Hautalterung beeinflussen und welche Möglichkeiten es gibt, Falten vorzubeugen oder später zu mildern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Falten entstehen durch den natürlichen Abbau stützender Strukturen in der Haut.
  • Falten lassen sich nicht verhindern, aber mit einem gesunden Lebensstil hinauszögern.
  • Tiefe Falten können durch medizinisch-kosmetische Behandlungen sichtbar gemildert werden.

Wie entstehen Falten und welche Formen gibt es?

Falten sind ein sichtbares Zeichen der natürlichen Hautalterung. Sie entstehen, weil die Haut mit zunehmendem Alter an Volumen verliert und ihre Regenerationsfähigkeit nachlässt. Bereits ab dem 20. Lebensjahr nimmt die Produktion von Kollagen ab, jenem Strukturprotein, das der Haut Festigkeit und Elastizität verleiht. Ab dem 30. Lebensjahr verlangsamt sich zusätzlich die Zellteilung, was dazu führt, dass sich die Hautoberfläche nicht mehr so schnell erneuern kann. Um das 40. Lebensjahr geht auch die Bildung von Elastin und Hyaluronsäure zurück – die Haut kann weniger Feuchtigkeit speichern, wirkt trockener und schlaffer. Gleichzeitig baut sich das Unterhautfettgewebe ab, das die Haut von innen aufgepolstert hat. Ab dem 50. Lebensjahr beschleunigen sich diese Prozesse vor allem bei Frauen durch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren. Das Gesicht verliert seine jugendlichen Konturen, und feine Linien verwandeln sich in tiefere Falten.

Verschiedene Arten von Falten

Falten entstehen vor allem im Gesicht. Dort ist die Haut besonders dünn und folgt permanent den Bewegungen der Gesichtsmuskeln, zum Beispiel beim Lachen, Blinzeln oder Stirnrunzeln. Jedes Mal wird die Haut darüber zusammengeschoben und wieder auseinandergezogen.

Bei jungen Menschen glättet sie sich danach sofort wieder, doch irgendwann bleiben sogenannte Mimikfalten zurück. Gravitationsfalten entstehen als Folge der Schwerkraft vor allem an Wangen oder am Hals, wenn das Unterhautfettgewebe abnimmt und sich die Haut absenkt. Auch der altersbedingte Abbau von Knochensubstanz kann die Gesichtskonturen verändern und Gravitationsfalten verstärken. Aktinische Falten sind kleine Knitterfältchen, die vor allem durch UV-Strahlung und trockene Haut auftreten.

Nahaufnahme einer Frau die in die Kamera lacht

Die Haut im Gesicht ist zudem äußeren Einflüssen stärker ausgesetzt als der restliche Körper. UV-Strahlung durch Sonnenlicht beschleunigt die Hautalterung, da sie die Kollagenfasern in der Haut schädigt. Man spricht deshalb auch von „Lichtalterung“. Auch das Rauchen, Umweltbelastungen und eine ungesunde Lebensweise können die Faltenbildung fördern.

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Falten natürlich vorbeugen

Falten sind Teil der natürlichen Hautalterung und lassen sich nur begrenzt wieder rückgängig machen. Das beste Anti-Aging-Programm besteht deshalb darin, die Haut mit einer gesunden Lebensweise vital, elastisch und widerstandsfähig zu halten und Falten auf diese Weise möglichst lange hinauszuzögern. Dazu tragen viele Faktoren bei, die eng miteinander zusammenhängen:

  • Wasser ist für viele Prozesse im Körper unverzichtbar. Auch die Haut besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Für eine widerstandsfähige Hautbarriere ist zum Beispiel ein Wassergehalt in der äußersten Schicht (Stratum corneum) von 25 bis 30 Prozent nötig, ansonsten kann die Haut schuppig oder unelastisch werden. Umgekehrt wirkt eine gut mit Flüssigkeit versorgte Haut praller, glatter und strahlender. Wichtig ist deshalb eine ausreichende Wasserzufuhr von 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag, je nach körperlicher Aktivität und Außentemperatur. Ausreichendes Trinken unterstützt außerdem die Durchblutung und den Abtransport von Stoffwechselprodukten, was sich ebenfalls positiv auf das Hautbild auswirkt.

  • Um gut regenerieren zu können, ist die Haut auf eine kontinuierliche Versorgung mit Nährstoffen angewiesen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten liefert die nötigen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundären Pflanzenstoffe. Die Vitamine A und B2 sowie Biotin, Jod, Niacin und Zink tragen zur Erhaltung einer gesunden Haut bei. Vitamin C ist für die Bildung von Kollagen nötig. Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fisch, Leinsamen oder Walnüssen vorkommen, hemmen Entzündungen und stärken die Hautbarriere.

  • Schlaf ist die Zeit, die der Körper der Regeneration widmet. Besonders in der Tiefschlafphase schüttet er Wachstumshormone aus, die für die Reparatur von Zellschäden und die Erneuerung der Haut wichtig sind. Schlafmangel kann die Haut deshalb blass und gestresst wirken lassen und langfristig die Entstehung von Falten begünstigen. Zwischen sieben und neun Stunden Schlaf pro Nacht sind deshalb wichtig, um die Haut frisch und jung zu halten.

  • Körperliche Bewegung regt die Durchblutung und den Lymphfluss an, wodurch die Haut besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Gleichzeitig wird der Abtransport von Schadstoffen gefördert. Speziell im Gesicht kann gezieltes Training der Gesichtsmuskulatur dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken und dem Gesicht definierte Konturen zu verleihen. Eine beliebte Methode hierfür ist Gesichtsyoga, auch bekannt als „Face Yoga“: Schon einfache Übungen wie das bewusste, übertrieben breite Lächeln mit geschlossenen Lippen können Wangen und Mundpartie aktivieren, die Durchblutung anregen und für einen frischen Ausdruck sorgen. Auch das regelmäßige Spielen eines Blasinstruments kann bereits die Mund-, Kinn- und Wangenpartie leicht straffen.

    Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung von Gua Sha. Diese Massage-Technik stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin und nutzt flache Steine aus Jade oder Rosenquarz, die sanft über die Haut gestrichen werden. Dadurch kann die Durchblutung angeregt und verspannte Gesichtsmuskeln gelockert werden. 
     

  • Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum zählen zu den größten Risikofaktoren für eine vorzeitige Hautalterung. Nikotin verengt die Blutgefäße und schädigt Kollagen- und Elastinfasern. Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit, trocknet die Haut aus und kann entzündliche Prozesse fördern. Wer auf Nikotin und Alkohol weitgehend verzichtet, tut also seinem Hautbild einen Gefallen.

  • Auch anhaltender Stress kann die Hautalterung beschleunigen. Dauerhafte Anspannung führt dazu, dass vermehrt Stresshormone wie Cortisol ausgeschüttet werden, die den Abbau von Kollagen begünstigen können. Das Ergebnis ist eine Haut, die schneller an Spannkraft verliert und anfälliger für Fältchen wird. Um vorzubeugen, sind regelmäßige Erholungsphasen wichtig – beispielsweise durch ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft, Achtsamkeitsübungen oder kreative Hobbys. Ein ausgeglichener Lebensstil wirkt sich nicht nur positiv auf das allgemeine Wohlbefinden, sondern auch sichtbar auf die Hautgesundheit aus.

  • Zuletzt kann auch eine milde, auf den Hauttyp abgestimmte Pflegeroutine Falten vorbeugen. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Glyzerin oder Urea binden Wasser in der Haut und tragen dazu bei, die Oberfläche sichtbar zu glätten. Ergänzend können Wirkstoffe wie Retinol, Vitamin C oder Peptide die Zellerneuerung fördern und die Hautstruktur stärken. Eine zentrale Rolle spielt zudem der tägliche UV-Schutz mit hohem Lichtschutzfaktor. 

Falten zuverlässig behandeln

Vorhandene Falten lassen sich nicht vollständig entfernen, aber ihre Ausprägung deutlich mindern. Welche Behandlung infrage kommt, hängt vom Hauttyp, vom Alter, von der Lage der Falten und dem gewünschten Ergebnis ab. Zur Auswahl stehen verschiedene Verfahren – von pflegender Kosmetik über minimalinvasive Methoden wie Injektionen bis hin zu operativen Eingriffen.

  • Faltencremes sind der Klassiker unter den Anti-Aging-Produkten. Sie versprechen sichtbare Effekte in kurzer Zeit bei geringem Aufwand. Als einer der wenigen Wirkstoffe mit nachgewiesener Anti-Aging-Wirkung gilt Retinol – ein Vitamin-A-Derivat, das die Zellregeneration anregt und die Kollagenproduktion fördern kann. Einige Produkttests geben jedoch Hinweise darauf, dass die Wirkung von Seren oder Cremes trotzdem oft hinter den Erwartungen zurückbleibt. Zwar können feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe die Hautoberfläche kurzfristig glätten, doch tiefere Falten lassen sich kaum wirksam reduzieren. Zudem enthält nicht jedes Pflegeprodukt Retinol – und empfindliche Haut kann auf den Wirkstoff mit Rötungen oder Reizungen reagieren.

  • Rotlichtmasken arbeiten mit LED-Licht im roten und nahinfraroten Wellenlängenbereich, das tief in die Haut eindringen kann. Dort soll es die Kollagenbildung anregen und die Durchblutung fördern. Erste kleinere Studien deuten darauf hin, dass regelmäßige Anwendungen die Hautstruktur verbessern und feine Linien abmildern können. Um jedoch wissenschaftsbasierte Empfehlungen für die Nutzung von Rotlichtmasken aussprechen zu können, sind weitere Untersuchungen notwendig. 

  • Eine beliebte Methode gegen Falten sind die Unterspritzungen mit sogenannten Fillern. Dabei werden gelartige Substanzen unter die Haut injiziert, um verloren gegangenes Volumen wiederherzustellen und Falten von innen heraus aufzupolstern. Ein häufig verwendeter Wirkstoff ist Hyaluronsäure, die als körpereigene Substanz meistens sehr gut verträglich ist. Bei Unterspritzungen mit Kollagen wird ein ebenfalls natürlicher Bestandteil des körpereigenen Bindegewebes verwendet, der sich nach kurzer Zeit mit dem körpereigenen Kollagen verbindet und in die Gitterstruktur der Haut aufgenommen wird. Allerdings stammt das Kollagen in kosmetischen Produkten meist aus tierischen Quellen, weshalb mit Abwehrreaktionen gerechnet werden muss. Eine verträgliche Alternative stellt die Behandlung mit Eigenfett dar. Dafür wird eigenes Fett aus Bauch, Hüfte, Oberschenkel oder Po abgesaugt, aufbereitet und in den zu behandelnden Faltenbereich injiziert. Filler liefern monatelang ein zuverlässiges Ergebnis, bis der Körper den Wirkstoff abgebaut hat. 

    Andere Verfahren tragen die oberen Hautschichten ab, um die Falten zu mindern und die Zellen zur Regeneration anzuregen. Bei einem chemischen Peeling kommen milde Säuren zum Einsatz, bei der Dermabrasion wird die Haut mechanisch abgeschliffen, bei der Coblation wird mit elektromagnetischen Wellen gearbeitet und bei Laserbehandlungen entsprechend mit einem Laser. Diese Verfahren werden auch bei Sonnenschäden, Hautunreinheiten und leichten Narben angewendet. Anschließend ist die Haut gerötet und muss – vor Sonne gut geschützt – zunächst verheilen. Der straffende Effekt kann bis zu fünf Jahre anhalten. 

    Weitere Verfahren lassen die oberste Hautschicht weitgehend intakt und regen in der Tiefe zur Bildung neuen Kollagens an. Beim Medical Needling wird die Haut dazu mit winzig kleinen Nadelstichen bearbeitet, bei Thermage wird Wärme in die tieferen Hautschichten geleitet. Der Verjüngungseffekt tritt erst nach einigen Wochen ein.

    Injektionen mit Botulinumtoxin (Botox) lähmen die Muskulatur, die für die Entstehung von Mimikfalten verantwortlich ist. Botox kommt vor allem im oberen Gesichtsdrittel zum Einsatz – etwa bei Krähenfüßen, Sorgenfalten auf der Stirn oder Zornesfalten zwischen den Augenbrauen. Die Wirkung hält in der Regel zwischen drei und sechs Monate an.
     

  • Wenn kosmetische oder minimalinvasive Behandlungen nicht mehr den gewünschten Effekt erzielen, kann ein Facelift eine mögliche Option sein. Bei diesem operativen Eingriff entfernt der Chirurg oder die Chirurgin überschüssige Haut und strafft das darunterliegende Gewebe, um tiefe Falten zu glätten und abgesunkene Gesichtspartien anzuheben. Ein Facelift eignet sich besonders bei stark erschlaffter Haut im Wangen-, Kinn- oder Halsbereich.

    Die Dauer des Eingriffs beträgt in der Regel zwei bis fünf Stunden. Die Operation erfolgt entweder im Dämmerschlaf mit lokaler Betäubung oder unter Vollnarkose. Vor dem Facelift führt der Chirurg oder die Chirurgin ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem er oder sie das Gesicht genau analysiert, die passende Methode empfiehlt und ausführlich über Chancen, Risiken und den Heilungsverlauf aufklärt. Auch notwendige Vorbereitungen wie der Verzicht auf bestimmte Medikamente werden dabei besprochen. Ein Facelift kann das Gesicht sichtbar verjüngen – vorausgesetzt, es erfolgt unter fachärztlicher Betreuung.
     

Berücksichtigen Sie bitte, dass jede Behandlungsmethode auch Risiken birgt. Sprechen Sie am besten im Vorfeld mit Ihrem Hautarzt oder Ihrer Hautärztin, welche Möglichkeiten für Sie infrage kommen. Da es sich bei Falten nicht um eine Erkrankung handelt, müssen diese Kosten immer selbst getragen werden.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Falten

  • Falten sind ein sichtbares Zeichen der natürlichen Hautalterung. Sie entstehen, weil die Haut mit zunehmendem Alter an Volumen verliert und ihre Regenerationsfähigkeit nachlässt.

  • Falten bilden sich nicht zurück, da sie auf strukturellen Veränderungen in der Haut beruhen. Feine Linien lassen sich jedoch durch Pflege, eine gesunde Lebensweise und bestimmte Behandlungen mildern. Tiefe Falten können durch medizinisch-ästhetische Verfahren sichtbar reduziert werden.

  • Gegen tiefe Falten helfen vor allem medizinische Verfahren wie Unterspritzungen mit Hyaluronsäure oder Eigenfett, Botox zur Muskelentspannung und operative Facelifts. Auch Laserbehandlungen und Medical Needling können die Hautstruktur verbessern. Cremes mit Retinol unterstützen ergänzend, reichen allein aber meist nicht aus, um tiefere Falten deutlich zu glätten.