Meditation – innere Ruhe finden und die Psyche stärken

Lesezeit: 5 Minuten
Einfache Schritte für den Einstieg
Wie Meditation ihr Wohlbefinden steigert
Finden Sie die Technik, die zu Ihnen passt
Frau mit roten Haaren lehnt glücklich am Baum

Alles, was Sie über Meditation wissen müssen

In einer Welt, die immer schneller wird, suchen viele Menschen nach einem Ausgleich zum hektischen Alltag. Ob zur Stressbewältigung, zur Förderung von Selbstliebe oder als Einschlafhilfe – die Meditation ist eine jahrtausendealte Praxis und bekannt für vielfältige positive Auswirkungen auf Körper und Geist. Doch was genau ist Meditation eigentlich, wie funktioniert sie und wie kann man das Meditieren lernen? Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Meditation fokussiert das achtsame Erleben des gegenwärtigen Moments mit dem Ziel, einen Zustand innerer Klarheit und gleichzeitig tiefer Entspannung zu erreichen.
  • Bereits 5 bis 10 Minuten tägliche Meditation können das Wohlbefinden steigern.
  • Die positiven Auswirkungen können vielfältig sein. So wird zum Beispiel von einem besseren Schlaf, einer erhöhten emotionalen Stabilität, allgemeiner Entspannung und einer verbesserten Stressresistenz berichtet.
  • Auch Anfängerinnen und Anfänger finden heute mit Apps, Videos und geführten Übungen einen leichten Einstieg ins Meditieren.

Was ist Meditation?

Die Meditation ist eine jahrtausendealte Praxis, die in verschiedenen Religionen und Kulturen zu finden ist. Im Zentrum der Meditation steht das bewusste Erleben des gegenwärtigen Moments – frei von gewohnten Denkmustern, Bewertungen sowie Gedanken an die Vergangenheit oder Zukunft.

Ziel vieler Meditationstechniken ist es, einen Zustand innerer Klarheit und gleichzeitig tiefer Entspannung zu erreichen. Dabei wird die Aufmerksamkeit bewusst auf das Hier und Jetzt gelenkt, um ein achtsames, waches Gewahrsein zu fördern.

Es gibt verschiedene Formen der Meditation, die in zwei Grundtypen eingeteilt werden:

Die konzentrative Ruhemeditation, bei der die gesamte Wahrnehmung auf ein Meditationsobjekt gelenkt wird. Das kann zum Beispiel der Atem oder ein Bild sein. Sollten die Gedanken abschweifen, wird dies zur Kenntnis genommen und nicht weiterverfolgt. Der Fokus wird auf das Meditationsobjekt zurückgelenkt.

Die Einsichtsmeditation hingegen versucht, die Aufmerksamkeit auf den stetigen Fluss alltäglicher Geschehnisse und Prozesse zu lenken, nicht auf ein einziges Objekt. Das Ziel ist dabei, Gedanken, Gefühle, körperliche Empfindungen und Handlungen achtsam und ohne Bewertung wahrzunehmen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oft unter dem Begriff Meditation nur die körperlich passive Meditation verstanden, die im stillen Sitzen praktiziert wird. Es ist allerdings auch möglich, bei körperlicher Aktivität zu meditieren. Diese Aktivität kann ein achtsamer Spaziergang, eine achtsame Handlung oder auch lautes Rezitieren eines Mantras sein. Ein Mantra ist ein Wort, ein Satz oder eine Silbe, die immer wieder wiederholt wird und dadurch helfen soll, den Geist zu fokussieren.

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Verschiedene Meditationsformen im Überblick

Es gibt viele Wege, zu meditieren – je nach persönlicher Präferenz und den Bedürfnissen gilt es, die für sich passende Form zu finden und zu praktizieren. Bekannte Übungen sind zum Beispiel:

  • Dabei konzentriert man sich auf den Atem oder die gegenwärtige Erfahrung mit dem Ziel, den Moment bewusst zu erleben.

  • Beim Bodyscan wandert man mit seiner Aufmerksamkeit durch den ganzen Körper und spürt in jede Region hinein, um Verspannungen zu erkennen und loszulassen. Der Sonnengruß aus dem sogenannten „Hatha-Yoga“ ist eine achtsame Bewegungsabfolge, die Körper und Geist aktiviert und erdet.

  • Beim achtsamen Gehen lenkt man die Aufmerksamkeit bewusst auf jeden Schritt, das Heben, Setzen und Spüren der Füße. Ziel ist es nicht, irgendwo anzukommen, sondern das Gehen selbst vollständig zu erleben.

  • Fokus auf ein Mantra, eine Kerzenflamme oder ein Geräusch – hilfreich für Menschen, die Schwierigkeiten mit dem „Loslassen“ haben.

  • Statt sich auf ein Objekt zu fokussieren, nimmt man alles wahr, was gerade ist – Gedanken, Geräusche, Körperempfindungen. Diese Übung fördert eine weite, annehmende Präsenz im gegenwärtigen Moment.

  • Stärkt das Mitgefühl und die Selbstliebe, indem man positive Gedanken an sich und andere richtet.

  • Einschlafmeditationen sind geführte oder stille Achtsamkeits- oder Entspannungsübungen, die helfen, den Geist zur Ruhe zu bringen und das Einschlafen zu erleichtern.

Je nach Übung kann der Fokus einer Meditation unterschiedlich gesetzt werden. Einige fokussieren sich gerne auf ihre Sinneswahrnehmungen, andere beobachten ihre Gefühle oder betrachten ihre Gedanken als vorbeiziehende Ereignisse. Das hängt ganz von den individuellen Bedürfnissen ab. Derartige Meditationen können helfen, eine Situation oder Empfindung mit etwas Abstand zu betrachten und die emotionale Klarheit oder Akzeptanz zu stärken.

So wirkt Meditation auf Geist und Körper

Wissenschaftliche Studien geben Hinweise auf verschiedene positive Effekte regelmäßiger Meditation auf die körperliche und psychische Gesundheit. Dazu zählen:

Entspannung und Stressabbau: Meditation kann helfen, wahrgenommene Stresssymptome zu reduzieren. Wird das Anspannungsniveau herunterreguliert, beruhigt dies den Körper und die Psyche. Im zentralen Nervensystem wird der sogenannte Parasympathikus aktiviert, der bei Regeneration und Entspannung aktiv ist. Er sorgt beispielsweise dafür, dass sich unsere Muskeln entspannen. Dies hat positive Auswirkungen auf zum Beispiel den Blutdruck, die Atmung oder den Herzschlag.

Stärkung der emotionalen Stabilität und Selbstregulierung, das heißt, die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und Gedanken sowie das Verhalten bewusst zu steuern und an eine Situation anpassen zu können. Beispielsweise wurde die Meditationspraxis bereits in die Empfehlungen medizinischer Fachgesellschaften für die Therapie von depressiven Erkrankungen aufgenommen.

Ängste lindern, indem das zentrale Nervensystem beruhigt wird.

Verbesserung der Schlaffähigkeit.

Darüber hinaus berichten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Achtsamkeitsprogrammen von verschiedensten positiven Effekten, die sie wahrgenommen haben. Sie konnten

  • sich besser konzentrieren und verfügten deshalb über eine höhere Leistungsfähigkeit,
  • an Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz gewinnen,
  • besser mit Stresssituationen umgehen,
  • leichter Entscheidungen treffen,
  • Kleinigkeiten mehr genießen und mehr Lebensfreude empfinden und
  • liebevoller mit sich selbst sowie ihrer Umwelt umgehen.

Bereits eine kurze Meditation von etwa 10 Minuten pro Tag kann erste positive Effekte erzielen – wie eine bessere Stimmung, mehr Gelassenheit oder einen klareren Fokus. Diese lässt sich in der Regel gut in den Alltag integrieren – egal, ob zwischendurch, zum Start in den Tag oder vor dem Schlafengehen. Einer Studie zufolge kann sich eine Meditation am Morgen zudem positiv auf die subjektiv erlebte Vitalität am Abend sowie die Selbstregulation auswirken.

Meditieren lernen – so gelingt der Einstieg

Um mit dem Meditieren zu beginnen, braucht es weder Vorkenntnisse noch Zubehör. Ein ruhiger Ort, bequeme Kleidung und ein paar Minuten Zeit genügen. Achten Sie vor dem Start darauf, Ort und Zeitpunkt so zu wählen, dass Sie möglichst wenig Ablenkung erfahren.

Für eine körperlich passive Meditation sitzen Sie möglichst aufrecht, aber entspannt – zum Beispiel im Schneidersitz auf einem Kissen, das Ihre Hüften leicht erhöht. Die Haltung sollte stabil und ruhig sein, damit Körper und Geist zur Ruhe kommen. Ihre Hände liegen dabei locker im Schoß oder auf den Oberschenkeln, ohne Anspannung. Der Rücken ist gerade, der Kopf aufrecht, der Blick weich – entweder mit geschlossenen oder leicht geöffneten Augen. Auch das Gesicht bleibt entspannt, besonders Kiefer und Schultern.

Mann im Schneidersitz meditiert

Wichtig ist: Die Haltung sollte angenehm und ohne Anstrengung über längere Zeit gehalten werden können. Konzentrieren Sie sich zunächst nur auf Ihren Atem. Aufkommende Gedanken, die Sie abschweifen lassen, sind völlig normal und überhaupt nicht schlimm. Lassen Sie diese ohne Wertung kommen und gehen und kehren Sie nach zum Beispiel 5 bis 10 Minuten mit Ihrer Konzentration zu Ihrem Atem zurück.

Wer dabei Unterstützung sucht, findet auf Plattformen wie YouTube viele kostenlose geführte Meditationen. Egal, ob Anfänger oder zum Einschlafen – das Angebot ist vielfältig und bietet oft verschiedene Themenschwerpunkte wie Stress, Angst oder Selbstliebe. Auch gibt es Apps für das Smartphone, die Meditationen teilweise kostenlos oder im Abo-Modell anbieten.

Häufige Hindernisse: Tipps für den Alltag

Anfängerinnen und Anfänger denken häufig, sie müssten beim Meditieren „an nichts denken“ – doch das stimmt so nicht. Gedanken zu haben ist normal. Entscheidend ist, wie man damit umgeht.

Sollte es schwerfallen, aufkommende Gedanken wieder gehen zu lassen, können geführte Meditationen oder das Zählen der Atemzüge sinnvoll sein. Sich vollständig auf den Atem zu konzentrieren, kann auch in akuten Stresssituationen angewandt werden, um sich zu entspannen.

Zu Beginn haben außerdem viele mit Unruhe oder Ungeduld zu kämpfen. Ist dies der Fall, kann es helfen, zunächst mit kurzen Einheiten von wenigen Minuten zu starten und die Dauer anschließend zu steigern. So wird sich in Geduld geübt, bis man zur Ruhe findet.

Wer Probleme hat, sich im vollen Alltag die Zeit für eine Meditation zu nehmen, sollte versuchen, diese mit festen Tagespunkten zu verknüpfen, zum Beispiel nach dem Zähneputzen oder direkt vor dem Schlafengehen.

Derartige Rituale schaffen Gewohnheit und erleichtern den Anfang. Auch kann es helfen, kurze Zeitfenster wie die Wartezeit auf den Bus oder eine Kaffeepause für eine kurze Meditation zu nutzen oder Freunde und Familie in die neuen Rituale miteinzubeziehen. Gemeinsam fällt es oft leichter.

Wichtig ist, sich nicht zu zwingen und – solange man es ausprobieren möchte – dranzubleiben.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Meditation

  • Die Meditation ist eine jahrtausendealte Praxis, die in verschiedenen Religionen und Kulturen zu finden ist. Dabei wird die Aufmerksamkeit bewusst auf das Hier und Jetzt gelenkt, um ein achtsames, waches Gewahrsein zu fördern. Das Ziel vieler Meditationstechniken ist es, einen Zustand innerer Klarheit und gleichzeitig tiefer Entspannung zu erreichen.

  • Meditation kann beruhigend auf die Psyche wirken, Stress reduzieren und emotionale Stabilität fördern. Sie hilft dabei, Gedanken und Gefühle bewusster wahrzunehmen und gelassener mit ihnen umzugehen. Langfristig stärkt sie das Wohlbefinden und die mentale Widerstandskraft.

  • Am besten mit einer kurzen, geführten Übung – am Anfang reichen 5 Minuten völlig aus.

  • Nein! Gedanken sind normal. Meditation heißt nicht, an nichts zu denken, sondern achtsam zu beobachten – ohne Bewertung.

  • Durch Regelmäßigkeit. Eine feste Tageszeit, ein ruhiger Ort und realistische Ziele helfen, dranzubleiben.