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Wenn die Ruhe fehlt: Schlafstörungen

Belastende Situationen, Aufregung oder körperliche Beschwerden können Ihnen den Schlaf rauben. Sie schlafen schlecht ein, wachen nachts wiederholt auf und finden nicht zur Ruhe. Legt sich akuter Stress, kommt schnell auch der Schlaf zurück. Halten die Symptome, wie beispielsweise Konzentrationsschwierigkeiten, Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit und Reizbarkeit drei bis vier Wochen an, sollten Sie zunächst mit Ihrem Hausarzt darüber sprechen.

Wann liegt eine Schlafstörung vor?

Im medizinischen Sinn liegt eine sogenannte Insomnie bei den folgenden Symptomen vor: Sie haben öfter als dreimal in der Woche Probleme beim Ein- oder Durchschlafen. Das heißt, Sie benötigen mehr als eine halbe Stunde zum Einschlafen. Nachts wachen Sie mehrmals auf und können nur sehr schwer wieder einschlafen. Hält eine Ein- und Durchschlafstörung länger als drei Monate an, handelt es sich um eine chronische Insomnie.

Selbsttest Schlafstörung

Um besser einschätzen zu können, ob Sie unter einer Ein- oder Durchschlafstörung leiden, können Sie hier einen Selbsttest durchführen.

Welche Ursachen haben Schlafstörungen?

Die Ursachen sind vielfältig. Sie können sowohl im Bereich der seelischen als auch der körperlichen Gesundheit liegen. Manchmal sind es auch die Umgebung oder Verhaltensweisen, die einen erholsamen Schlaf verhindern. In diesem Fall spricht man von einer primären Insomnie – dem Fehlen einer körperlichen oder psychiatrischen Erkrankung. Gleichwohl ist auch diese Form der Schlafstörung sehr belastend und behandlungsbedürftig.

Schlafumgebung und Schlafgewohnheiten

Auch äußere Umstände tragen zu einem mehr oder weniger gutem Schlaf bei. Dazu gehören Lärm, die Lichtverhältnisse und die Umgebungstemperatur. Auch bestimmte Verhaltensweisen können zu Schlafstörungen führen. Dazu zählen Schichtarbeit, unregelmäßige Schlafenszeiten, große Mahlzeiten sowie intensiver Sport vor dem Schlafengehen.

Schlafstörungen durch Alkohol und Medikamente

Ein Glas Wein oder Bier macht müde und fördert das Einschlafen. Es erschwert aber das Durchschlafen. Der Alkohol wird einige Stunden später in der Leber verarbeitet. Das stört die Schlafkontinuität. Viele wachen sogar davon auf und die natürliche Regulation der Tiefschlaf- und Traumphasen gerät durcheinander. Zudem können Medikamente Schlafstörungen verursachen. Oft ist das im Beipackzettel als Nebenwirkung angeführt.

Schlafstörungen bei Frauen in den Wechseljahren

Das Hormon Progesteron hat eine beruhigende und entspannende Wirkung. Bei Frauen in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel im Blut. Das kann Schlafstörungen begünstigen. Zudem wirken sich bei vielen Frauen die hormonellen Schwankungen der Wechseljahre auch auf die Psyche und das Gefühlsleben aus. Auch das lässt sie mitunter schlechter schlafen.

Schlafstörungen aufgrund neurologischer Erkrankungen

Schlafstörungen sind oft Begleiter neurologischer Erkrankungen. Dazu zählen Morbus Parkinson, Epilepsie oder Multiple Sklerose. Aber auch infolge eines Schlaganfalls treten Schlafstörungen auf. Bei Demenzpatienten kehrt sich oft der Tag-Nacht-Rhythmus um. Darüber hinaus verhindern nächtliche Bewegungsstörungen, wie das Restless-Legs-Syndrom, einen erholsamen Schlaf.

Schlafstörungen in Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen

Psychische Störungen oder Erkrankungen können ebenfalls mit Schlafstörungen einhergehen. Dazu zählen Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen und Persönlichkeitsstörungen. Teilweise lösen Schlafstörungen die Erkrankungen auch aus oder verstärken sie.

Schlafstörungen infolge eines Schlafapnoe-Syndroms

Eine Apnoe ist eine ausgeprägte Atempause im Schlaf. Sie dauert zwischen zehn und 60 Sekunden und tritt wiederholt auf. Typisch ist ein lautes Schnarchen als heftige Reaktion des Körpers auf den auftretenden Sauerstoffmangel. Die Betroffenen selbst bemerken davon oft nichts. Dennoch stören die wiederholten Aussetzer die Schlafkontinuität und belasten das Herz-Kreislauf-System. Ein Schlafapnoe-Syndrom führt zu Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit und erhöht das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Schlafstörungen behandeln

Die Behandlung einer Schlafstörung richtet sich nach ihrer Ursache. Je nachdem, ob eine körperliche oder seelische Erkrankung zugrunde liegt, behandelt ein Neurologe, Psychiater, Psychotherapeut oder Schlafmediziner. Behandeln Sie eine mögliche Schlafstörung nicht selbst mit Medikamenten. Schlaf- und Beruhigungsmittel können Nebenwirkungen haben und bedürfen ärztlicher Kontrolle. Unabhängig davon gibt es eine Reihe von Dingen, die Sie selbst tun können, um Ihren Schlaf zu verbessern.

Die besten Hausmittel für einen guten Schlaf

Unter dem Begriff der Schlafhygiene werden eine Reihe von Maßnahmen zusammengefasst, die jenseits von Schlafmitteln für einen erholsamen Nachtschlaf fördern.

  • Sorgen Sie für eine ruhige Schlafumgebung
    • Im Schlafzimmer sollten keine elektronischen Geräte, wie Smartphone, Fernseher oder WLAN-Router zu finden sein
  • Temperieren Sie Ihr Schlafzimmer auf maximal 18 Grad
  • Dunkeln Sie Ihr Schlafzimmer ab
  • Halten Sie regelmäßige Schlafzeiten ein
  • Suchen Sie Ihr Bett nur zum Schlafen auf
  • Vermeiden Sie es, tagsüber ein Nickerchen zu machen
  • Trinken Sie nicht zu viel Alkohol
  • Essen Sie vor dem Zubettgehen keine üppigen Mahlzeiten
  • Vermeiden Sie starke körperliche Aktivitäten vor dem Einschlafen
  • Verzichten Sie ab dem Nachmittag auf koffeinhaltige Genussmittel
  • Entwickeln Sie Rituale vor dem Zubettgehen:
    • Eine Tasse Beruhigungs- oder Schlaftee in Ruhe (ohne Fernseher oder ähnliches) trinken und mit dem Tag abschließen
    • Ein Hörspiel mit einem Timer verbunden hören.
    • Ein paar Seiten lesen
    • Eine Atem- oder Entspannungsübung vor dem Zubettgehen durchführen, um den Tag und den Stress hinter sich zu lassen.

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