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Divertikulitis - Darmentzündung richtig behandeln

Der Darm ist das wichtigste Verdauungsorgan des Menschen. Er wird im Wesentlichen in den Dünn- und Dickdarm unterteilt und ist an der Innenwand mit einer Schleimhaut ausgekleidet. An dieser Schleimhaut kann es – besonders im Dickdarm – zu der Bildung von sogenannten Divertikeln kommen. Gemeint sind Ausstülpungen an der Wand des Hohlorgans. Häufig kommen diese im „Sigma“ vor, einem S-förmigen Abschnitt des Dickdarms. Diese Divertikel sind weit verbreitet und nehmen vor allem mit dem Alter zu: Etwa 50 Prozent der über 70-Jährigen haben Divertikel. Bei den meisten Menschen verursachen sie keine Symptome, und sind dann auch nicht behandlungsbedürftig. Entzünden sich die Ausstülpungen jedoch, verursachen sie Beschwerden. Man spricht dann von einer Divertikulitis. Wie Sie eine solche erkennen und richtig behandeln, erfahren Sie hier.

Wie äußert sich eine Entzündung im Darm?

Eine akute und unkomplizierte Divertikulitis erkennen Sie anhand charakteristischer Symptome. Dazu gehören am häufigsten linksseitige Bauchschmerzen. Diese werden oft begleitet von Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit. Auch Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung oder Durchfall können auf eine Divertikulitis hinweisen. Je nach Ausmaß der Entzündung treten die Symptome unterschiedlich stark auf. Kommt es zu Komplikationen wie Eiteransammlungen (Abszessen), Blutungen oder Darmverengungen, spricht man von einer komplizierten Divertikulitis. Diese gilt es schnellstmöglich zu behandeln, um eine Ausbreitung der Entzündung in die Bauchhöhle zu verhindern.

Ursachen einer Divertikulitis

Warum Divertikel entstehen, ist derzeit noch nicht eindeutig erforscht. Vermutlich begünstigen verschiedene Risikofaktoren ihr Auftreten: So entstehen Divertikel insbesondere dort, wo die Darmmuskulatur schwächer ausgeprägt ist, und hoher Druck herrscht. Dies ist beim Sigma der Fall. Auch vermuten Forschende, dass eine ballaststoff- und zellulosearme Ernährung sowie Übergewicht, Stress, genetische Faktoren sowie eine geringe körperliche Aktivität die Entstehung von Divertikeln im Darm begünstigen. Die Wahrscheinlichkeit, Divertikel zu entwickeln, steigt mit zunehmendem Lebensalter.

Zu einer tatsächlichen Entzündung der Divertikel, also einer Divertikulitis, kommt es vermutlich in Folge einer Ansammlung von Stuhl ohne aktive Entleerung. Diese Verstopfungen können Entzündungen hervorrufen, vor allem wenn zusätzlich eine verminderte Durchblutung vorliegt. Auch bestehende Erkrankungen oder die längerfristige Einnahme von zum Beispiel schmerzstillenden Medikamenten haben Potential, die Entstehung einer Entzündung zu fördern.

So beugen Sie einer Darmentzündung vor

Mit einem gesunden Lebensstil können Sie Ihr Risiko, Divertikel zu entwickeln oder an einer Entzündung zu leiden, senken. Sicher vorbeugen lassen sich diese jedoch nicht. Achten Sie auf eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung, zum Beispiel bestehend aus reichlich Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten oder Nüssen, um Ihren Stuhl zu regulieren und die Darmpassage zu erleichtern. Dabei hilft auch ausreichend Bewegung, sowie ein normales Körpergewicht. Parallel tun Sie Ihrer Verdauung etwas Gutes, indem Sie ausreichend Trinken und auf das Rauchen verzichten.

Diagnose einer Divertikulitis

Leiden Sie unter den charakteristischen Symptomen einer Divertikulitis oder anderen Beschwerden, sollten Sie diese mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin besprechen. Sie können den Verdacht mit Hilfe eines Ultraschalls oder einer Computertomografie überprüfen. Ergänzt werden diese Verfahren durch eine körperliche Untersuchung sowie Blutuntersuchungen. Wichtig ist, dass ein möglichst eindeutiger Befund vorliegt, und andere Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden.

Wie wird die Darmentzündung richtig behandelt?

Die Therapie einer Divertikulitis erfolgt in mehreren Stufen. Welche Art der Behandlung geeignet ist, hängt in der Regel vom Schweregrad der Entzündung ab. Wichtig ist zunächst, dass Ihr Darm entlastet wird und Sie Ihren Körper schonen. Dazu ist ein vorübergehender Verzicht auf feste Nahrung notwendig. Eine ballaststoffreiche Kost, die zur Verbeugung von Divertikeln sinnvoll ist, eignet sich im Fall einer akuten, schweren Divertikulitis nicht. Der Ersatz fester Nahrung erfolgt zum Beispiel anhand von Infusionen mit Nährlösungen.

Zusätzlich verschreibt der Arzt oder die Ärztin meist schmerzstillende sowie krampflösende Medikamente und, falls nötig, ein Breitbandantibiotikum. Antibiotika haben trotz begrenzter Studienlage ihre Bedeutung in der Divertikulitisbehandlung. Ihr Einsatz muss jedoch individuell abgewogen werden. Dieser ist meist sinnvoll, wenn ein erhöhtes Komplikationsrisiko besteht.

In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei chronischen Beschwerden oder einer komplizierten Divertikulitis, ist auch eine operative Therapie möglich. Darüber entscheidet der Schweregrad beziehungsweise der Verlauf der vorliegenden Entzündung.

Hat sich die Entzündung beruhigt, können Sie vorsichtig zu einer leichten Kost zurückkehren. Sobald sie vollständig ausgeheilt ist, helfen ausreichend Bewegung sowie eine ballaststoffreiche Ernährung, um die Divertikel vor einer erneuten Entzündung zu schützen.

Weitere Informationen über unseren Darm und welchen Einfluss er auf die Gesundheit hat, lesen Sie hier.

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