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Brustkrebs - rechtzeitig erkennen und behandeln

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, doch auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Früh erkannt, sind die Heilungschancen meist sehr gut. Lesen Sie hier, welche Früherkennungsmaßnahmen Ihnen zustehen und wie Brustkrebs behandelt wird, falls er auftritt.

Was ist Brustkrebs und warum entsteht er?

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 70.000 Frauen an Brustkrebs, haben also einen bösartigen Tumor in ihrer Brustdrüse. Bei Frauen ist Brustkrebs damit die häufigste Krebserkrankung. Auch bei Männern kann Brustkrebs entstehen. Bei ihnen spielt er mit 739 Neuerkrankungen im Jahr 2020 jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Warum Brustkrebs entsteht, ist in vielen Fällen unklar. Man kennt allerdings mittlerweile viele Faktoren, die das persönliche Erkrankungsrisiko erhöhen. Dazu gehören nicht-beeinflussbare Faktoren wie ein höheres Alter, familiäre Veranlagungen oder bestimmte Vorerkrankungen. So liegt das mittlere Erkrankungsalter bei Frauen bei rund 64 Jahren. Daneben gibt es aber auch Faktoren, die sich beeinflussen lassen: der Konsum von Alkohol und Tabak beispielsweise, Bewegungsmangel oder eine ungesunde Ernährung. Dabei gilt bei Krebs: Je früher man ihn entdeckt, desto besser sind die Heilungschancen. Mit dem gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm haben alle Frauen in Deutschland deshalb die Möglichkeit, an einfachen und schnellen Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs teilzunehmen.

Mit welchen Symptomen macht sich Brustkrebs bemerkbar?

Brustkrebs verursacht in einem frühen Krankheitsstadium meist noch lange keine Beschwerden. Allerdings lässt er sich ab einer bestimmten Größe als Knoten ertasten, der sich hart anfühlt und nicht verschieben lässt. Oft hat er eine unregelmäßige Oberfläche. Je nach Größe kann er die Brust auch äußerlich verändern, indem er sie vergrößert oder verformt. Manchmal verändert sich auch die Haut, indem sie juckt, nässt oder Orangenhaut bildet, manchmal wirkt die Brustwarze eingezogen oder gibt Flüssigkeit ab. Bei inflammatorischem Brustkrebs wirkt die Brust entzündet, ist also leicht geschwollen, gerötet und fühlt sich warm an. Ein Anzeichen für Brustkrebs können auch vergrößerte oder verhärtete Lymphknoten im Bereich der Achsel und/oder des Schlüsselbeins sein. Beim Mann gilt eine einseitige, schmerzlose Verhärtung der Brust als wichtigstes Anzeichen.

Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?

Auffälligkeiten in der Brust werden häufig bei der alle zwei Jahre stattfindenden Mammographie im Rahmen der Krebsfrüherkennung entdeckt. Manchmal wird auch der Frauenarzt oder die Betroffene selbst beim Abtasten darauf aufmerksam. Allerdings – und das gilt bei Frauen und Männern gleichermaßen – ist nicht jede knotenartige Veränderung bösartig. Um den Verdacht auf Brustkrebs deshalb auszuräumen oder gegebenenfalls aber zu bestätigen, sind weitere Untersuchungen nötig. Auch dafür ist die Mammographie die Untersuchungsmethode der ersten Wahl. Meist wird sie mit weiteren diagnostischen Verfahren ergänzt:

  • Anamnese, also ein ausführliches Gespräch über ihre Krankengeschichte
  • ergänzende bildgebende Verfahren wie Sonographie und MRT
  • die Biopsie, also die Untersuchung einer Gewebeprobe
  • die Suche nach Tumormarkern im Blut spielt bei der Diagnose von Brustkrebs keine Rolle

Haben die Untersuchungen einen bösartigen Tumor bestätigt, wird anhand weiterer Tests eine passende Therapie zusammengestellt. Dafür sind zum Beispiel Informationen darüber wichtig, ob das Verhalten der Tumorzellen von irgendwelchen körpereigenen Substanzen beeinflusst wird. So kann ihr Wachstum beispielsweise von Hormonen beschleunigt werden oder ihre Teilung von bestimmten Wachstumsfaktoren angeregt werden. Zusätzlich gibt das körpereigene Eiweiß Ki67 darüber Auskunft, wie aggressiv ein Tumor wächst. Außerdem ist es wichtig zu wissen, ob sich der Tumor schon ins angrenzende Gewebe ausgebreitet oder sogar in andere Körperregionen gestreut hat.

Wie wird Brustkrebs behandelt?

Aus den Ergebnissen stellt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin individuell die erfolgversprechendste Behandlung zusammen. Dabei orientiert er oder sie sich an den sogenannten Leitlinien, in denen regelmäßig die aktuelle Datenlage zu einer Erkrankung bewertet wird und die zur Entscheidungsfindung herangezogen werden. Es gibt jedoch drei Standardtherapien, die meist einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen: eine Operation, eine Chemotherapie oder die Strahlentherapie:

  • Eine Operation ist bei Brustkrebs in vielen Fällen notwendig. Dies gilt insbesondere, wenn der Krebstumor lokal begrenzt ist und noch nicht gestreut hat. Dann kann die Therapie sogar abgeschlossen sein, ohne dass weitere Maßnahmen erforderlich werden. Mithilfe eines Schnellschnitts kann eine Gewebeprobe sogar noch während der Operation beurteilt werden. Eine Operation bedeutet heute nicht mehr zwangsläufig, dass die komplette Brustdrüse amputiert wird. Studien haben gezeigt, dass die Prognosen brusterhaltender Operationen – dafür oft kombiniert mit einer anschließenden Strahlentherapie – mit denen einer Entfernung der Brust vergleichbar sind.
  • Bei Brustkrebs wird eine brusterhaltende Operation oft mit einer anschließenden Strahlentherapie kombiniert. Dabei werden im Operationsgebiet oder im Bereich der Lymphknoten verbliebene Tumorzellen mit ionisierenden Strahlen so geschädigt, dass sie sich nicht länger teilen können und der Tumor so kleiner wird, beziehungsweise sogar ganz verschwindet. Moderne Geräte bündeln die Strahlen sehr präzise auf den Tumor, wodurch das umliegende Gewebe nicht oder nur wenig geschädigt wird.
  • Bei der Chemotherapie wird die Teilung und Vermehrung der Tumorzellen mit bestimmten Medikamenten gehemmt. Diese sogenannten "Zytostatika" erhält der Krebspatient als Infusion oder Tabletten, damit sich die Wirkstoffe im ganzen Körper verteilen. Auf diese Weise kann eine Chemotherapie auch Krebszellen bekämpfen, die sich bereits in Form von Metastasen im Körper verteilt haben.
  • Brustkrebs gehört zu den Krebsarten, deren Wachstum von Östrogen angetrieben sein kann. Dann kann eine Antihormontherapie (AHT) sinnvoll sein, die diesen Mechanismus ausschaltet – entweder, indem man die Östrogenrezeptoren des Tumors blockiert, oder, indem man die körpereigene Bildung von Östrogen herunterfährt. Außerdem spielt es für die Entscheidung für oder gegen eine AHT eine Rolle, ob Sie sich schon in den Wechseljahren befinden.

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