Darmkrebs

Über 60.000 Personen in Deutschland sind jährlich von Darmkrebs betroffen. Laut dem Deutschen Krebsregister rangiert diese Krebsform bei Frauen an zweiter und bei Männern an dritter Stelle der häufigsten Tumorerkrankungen. Ein frühzeitiges Erkennen durch Vorsorgeuntersuchungen kann nicht nur die Aussicht auf Heilung beträchtlich steigern, sondern oft auch eine Entstehung des Krebses vermeiden. Informieren Sie sich hier über die Möglichkeiten, Krebsvorstufen zu identifizieren und gegebenenfalls direkt zu beseitigen.

Was sind erste Anzeichen für Darmkrebs?

Darmtumore treten nicht plötzlich auf, sondern entwickeln sich schleichend über Jahre hinweg, oft unbemerkt. Die wachsenden Tumore in Dick- und Enddarm verursachen in vielen Fällen lange keine Beschwerden. Es gibt jedoch manchmal Anzeichen für sich entwickelnden oder bereits vorhandenen Darmkrebs:

  • Blut im Stuhl oder auf dessen Oberfläche, das den Stuhl rot oder schwarz verfärbt
  • Austreten von Blut, Schleim oder Stuhl bei Blähungen
  • veränderte Stuhlkonsistenz, etwa sehr dünner Stuhl oder ein Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
  • wiederkehrende, krampfähnliche Bauchschmerzen, die über eine Woche andauern
  • vermehrter Stuhldrang, begleitet von besonders unangenehm riechendem Stuhl

Bei Auftreten einer oder mehrerer dieser Symptome ist es ratsam, eine hausärztliche Praxis aufzusuchen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Anzeichen auch bei anderen, weniger schwerwiegenden Darmerkrankungen vorkommen können. Daher ist eine medizinische Abklärung der Symptome unerlässlich. Im sehr frühen Stadium einer Darmkrebserkrankung kann dieser jedoch symptomlos verlaufen. Aus diesem Grund sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren so wichtig.

Welche Symptome bei fortgeschrittenem Darmkrebs?

Ist der Krebs bereits fortgeschritten, äußert sich dies oft durch anhaltende Müdigkeit und Blässe (aufgrund einer Blutarmut durch das regelmäßige Bluten des Tumors), allgemeine Schwäche, Leistungseinbußen und ungewollten Gewichtsverlust. Außerdem sind unter Umständen merkliche Verdickungen im Bauch oder geschwollene Lymphknoten spürbar. Sind die Verdickung groß genug, können Sie Schmerzen im Becken verursachen, die viele als Rückenschmerzen wahrnehmen. Auch ein Darmverschluss (keine Stuhlausscheidung mehr möglich) in Folge einer Verengung des Darms durch den Tumor ist möglich. Ein Darmverschluss macht sich durch starke, kolikartige Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar. Dies stellt einen medizinischen Notfall dar und muss sofort operiert werden.

Wie diagnostiziert man Darmkrebs?

In der Regel entwickeln sich Darmkrebsgeschwüre aus Polypen, die als Gewebsauswüchse auftreten und häufig harmlos beginnen. Wenn sie jedoch über einen längeren Zeitraum wachsen, kann sich aus einigen ein bösartiger Tumor entwickeln, vor allem im Dickdarm. Da Polypen und Darmtumore oft bluten, kann der immunologische Stuhltest (iFOBT), der auf Blut im Stuhl testet, auf ihre Präsenz hinweisen. Eine genauere Methode zur Früherkennung von Darmkrebs ist jedoch die Darmspiegelung (Koloskopie). Während dieser Untersuchung betrachten Ärztinnen und Ärzte den Darm mithilfe eines Endoskops von innen und können gleichzeitig Polypen entfernen, die potenziell zu Krebs führen könnten. Man unterscheidet zwischen einer kleinen (Sigmoidoskopie) und großen (Koloskopie) Darmspiegelung. Die Sigmoidoskopie widmet sich nur dem vorderen Teil des Dickdarms. Noch zuverlässiger ist hingegen die Koloskopie, hier untersucht der Arzt oder die Ärztin den gesamten Dickdarm.

Weitere wichtige Untersuchungsmethoden für die Darmkrebs Diagnose:

  • Tastuntersuchung des Rektums
  • Rektoskopie (Spiegelung des Mastdarms bis 20 cm)
  • Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Kolonkontrasteinlauf)

Wurde ein Tumor diagnostiziert, kann die Ausbreitung des Tumors auf benachbartes Gewebe und andere Organe mithilfe von Ultraschalluntersuchungen (Sonographie/Endosonographie), Computertomographie (CT), Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) oder Laboruntersuchungen bestimmt werden.

Ist Darmkrebs heilbar?

Darmkrebs ist grundsätzlich therapierbar, eine frühzeitige Erkennung erhöht die Heilungschancen dabei deutlich. Die Operation ist für viele Darmkrebspatienten die zentrale Behandlung, bei der Ärztinnen und Ärzte versuchen, den Tumor vollständig zu entfernen. Kleine, oberflächliche Tumoren können endoskopisch in der Darmspiegelung entfernt werden, ohne den Bauch zu öffnen. Größere Tumore erfordern eine komplexere Operation, bei der Teile des Darms und Lymphknoten entfernt werden.

Nach der Operation können zusätzliche Therapien wie Chemo- und/oder Strahlentherapie erforderlich sein, um verbliebene Tumorzellen zu bekämpfen. Bei metastasiertem Darmkrebs (wenn er sich auf andere Organe ausgeweitet hat) können weitere Operationen helfen, insbesondere bei Leber- oder Lungenmetastasen.

Die Behandlung von Darmkrebs ist auch davon abhängig, in welchem der fünf bekannten Stadien er sich befindet:

  • Stadium 0: Sehr früher Darmkrebs, nur in der oberen Darmschicht. Ein einfacher Eingriff mit dem Endoskop reicht meist aus und die Heilungschancen sind hervorragend.
  • Stadium I: Früher Darmkrebs, noch kleiner Tumor. Sehr gute Heilungsaussichten, meist genügt ein kleiner Eingriff mit dem Endoskop oder eine Operation.
  • Stadium II: Der Tumor ist tiefer in der Darmwand. Die Heilungschancen sind immer noch gut, eine gründliche Operation ist wichtig. Im Zweifel kann auch eine Chemotherapie erforderlich sein.
  • Stadium III: Der Krebs hat die Lymphknoten erreicht, wodurch das Risiko von Metastasen (Krebs streut im Körper) besteht. Die Behandlung kann mit OP, Chemo- und Strahlentherapie intensiver sein, aber viele Patienten haben immer noch gute Heilungsaussichten.
  • Stadium IV: Der Krebs hat andere Organe erreicht. Die Behandlung ist komplexer, aber es gibt neue Medikamente für metastasierten Darmkrebs, die helfen können.

Wie kann ich Darmkrebs vorbeugen?

Eine allgemein gesunde Lebensweise trägt dazu bei, den Ursachen von Darmkrebs vorzubeugen und Ihr Erkrankungsrisiko zu minimieren. Das schließt Bewegung, Vermeidung von Übergewicht, Alkohol- und Nikotinverzicht und gesunde Ernährung ein. Eine weitere Möglichkeit zur Vorbeugung von Darmkrebs ist die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere der Darmspiegelung. Durch diese Untersuchung können Polypen frühzeitig entdeckt und entfernt werden, bevor sie die Möglichkeit haben, sich zu bösartigen Tumoren zu entwickeln. Besonders wenn Sie zur Darmkrebs-Risikogruppe gehören, sollten Sie sollten die Vorsorge wahrnehmen. In drei bis fünf Prozent der Darmkrebs-Fälle liegt eine Genveränderung vor, die vererbbar ist. Haben Sie Darmkrebs-Fälle in der Familie oder leiden an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, sollten Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt über Ihr Krankheitsrisiko sprechen.

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