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Das hilft bei einer ISG-Blockade

Die meisten Menschen machen erst Bekanntschaft mit ihrem Iliosakralgelenk (ISG), wenn es Schmerzen bereitet. Das kleine Gelenk verbindet den untersten Teil der Wirbelsäule (Kreuzbein) mit dem Becken (Darmbein) und ist anfällig dafür, sich unangenehm zu verkeilen.

Wo sitzt das Iliosakralgelenk (ISG)?

Das Iliosakralgelenk (ISG) ist immer dann in Bewegung, wenn wir uns bewegen: beim Laufen, beim Springen, beim Fahrradfahren, beim Tanzen. Es befindet sich im hinteren Teil des Beckens und verbindet das Kreuzbein der Wirbelsäule mit den beiden Beckenschaufeln. Verglichen mit der Schulter oder dem Knie ist es ein vergleichsweise unbewegliches Gelenk: Es besteht nur aus einem engen Gelenkspalt, der von Bändern stabilisiert wird und so nur einen sehr kleinen Bewegungsspielraum hat. Seine Hauptaufgabe ist, von der Wirbelsäule kommende Kräfte auf das Becken und die unteren Extremitäten zu übertragen; damit ist das ISG-Gelenk ständig hohen Belastungen ausgesetzt. Außerdem spielt es bei der Geburt eine entscheidende Rolle: Mithilfe des ISG dehnt sich die Schambeinfuge und ermöglicht den Durchtritt vom Kopf des Kindes durch das Becken.

Woher kommen Schmerzen im Iliosakralgelenk?

Der geringe Bewegungsspielraum des ISG-Gelenks macht es anfällig, sodass sich seine Gelenkflächen bei nur leichten Fehlhaltungen oder einseitigen Belastungen verschieben und verkeilen. Umgangssprachlich wird das als ISG-Blockade bezeichnet, Fachleute sprechen meist von einem ISG-Syndrom. Eine solche Blockade macht sich meist mit heftigen Schmerzen im unteren Rücken bemerkbar, vor allem im Bereich des Kreuzbeins. Diese können in die Leiste, ins Gesäß oder bis in den Oberschenkel ziehen. Da eine ISG-Blockade meist nicht symmetrisch, sondern nur auf einer Seite auftritt, sind auch die Schmerzen üblicherweise nur einseitig bzw. auf einer Seite stärker ausgeprägt als auf der anderen.

Was soll ich bei einer akuten ISG-Blockade tun?

In den meisten Fällen verschwindet eine ISG-Blockade innerhalb weniger Tage von selbst. Das Wichtigste ist, dass sich Betroffene schnell wieder bewegen können und eine einseitige Schonhaltung vermeiden. Versuchen Sie deshalb, die Schmerzen kurzfristig mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln wie Paracetamol zu lindern. Wärme, zum Beispiel mit Rotlicht, Pflastern oder Packungen, lockert die Muskulatur und wird ebenfalls oft als wohltuend empfunden. Nachts kann es bei einer ISG-Blockade schwer sein, eine angenehme Schlafposition zu finden. Die beste Schlafposition ist die, in der die natürliche Krümmung der Wirbelsäule erhalten bleibt und die keine Beschwerden verursacht.

Wann sollte ich bei einer ISG-Blockade den Arzt aufsuchen?

Da sich die Symptome nicht immer eindeutig auf das Iliosakralgelenk zurückführen lassen, sollten Sie sich bei ungewöhnlich starken und langanhaltenden Schmerzen von Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin an eine Orthopädie überweisen lassen. Dort wird man Sie zunächst gründlich untersuchen und mit Funktionstests und ggf. bildgebenden Verfahren wie der Kernspintomografie (MRT) andere Erkrankungen, wie etwa einen Bandscheibenvorfall oder einen Hexenschuss, ausschließen.

Diagnose einer ISG-Blockade

  • ausführliche Anamnese zur Krankengeschichte, zum Lebensstil etc.
  • Provokationstests zur Bestätigung einer ISG-Blockade (z. B. FABER-Test)
  • verschiedene Tests zum Ausschluss z. B. eines Hexenschusses etc.
  • bildgebende Verfahren, vor allem mithilfe der Kernspintomografie (MRT)

Übungen zur Lockerung einer ISG-Blockade

Hat sich der Verdacht einer ISG-Blockade bestätigt, steht auch für Ihren Arzt/Ihre Ärztin die Schmerzfreiheit an erster Stelle. Er oder sie wird Ihnen schmerzstillende oder lokal betäubende Medikamente verschreiben oder diese direkt in den ISG-Bereich injizieren. Üblicherweise schließt sich eine Physio- oder Chirotherapie an. Langsam und sorgsam ausgeführte Bewegungen sind eine effektive Maßnahme bei Schmerzen des Iliosakralgelenks, denn sie dehnen den verspannten Bereich. Folgende Übungen können helfen, eine ISG-Blockade vorsichtig zu lösen:

  • Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, indem Sie auf die Knie gehen und die Hände vor dem Körper abstützen. Stellen Sie die Knie hüftbreit unter den Hüftgelenken und die Hände schulterbreit unter den Schultern auf. Der Kopf bildet die Verlängerung der Wirbelsäule. Laufen Sie nun auf der Stelle, indem Sie wechselseitig zunächst das rechte Knie zusammen mit der linken Schulter anheben. Dann wechseln Sie, indem Sie das linke Knie zusammen mit der rechten Schulter anheben.
  • Gehen Sie in den Vierfüßlerstand und drücken Sie Ihren Rücken zu einem kräftigen Buckel nach oben. Ziehen Sie gleichzeitig den Kopf dabei in Richtung Brust. Halten Sie die Position ein paar Sekunden und gehen Sie anschließend tief ins Hohlkreuz, wobei Sie den Kopf in den Nacken legen.
  • Legen Sie sich auf den Boden, breiten Sie die Arme aus und stellen Sie ein Bein angewinkelt auf. Ziehen Sie dieses Bein am Knie vorsichtig über das ausgestreckte Bein, bis es den Boden berührt. Das Becken hebt sich dabei vom Boden und die Hüfte dreht sich. Halten Sie diese Position einen Moment, dann wechseln Sie das Bein.

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